Büscheich bekommt weitere Baustellen

In Gerolsteins Stadtteil Büscheich wird dieses Jahr für 50 000 Euro ein Baugebiet mit fünf Baustellen erschlossen. Darauf haben die Büsch eicher seit Jahren gewartet.

Gerolstein-Büscheich. Büsch eichs Ortsvorsteher Oswald Weber ist froh, dass das lange Warten und letztlich auch die Zitterpartie ein Ende haben und das neue Baugebiet "Auf dem Acker" in diesem Jahr erschlossen wird. Er sagt: "Seit Jahren steht das Vorhaben im Stadtetat drin, seit Jahren wird es verschoben. Daher freuen wir uns, dass es nun endlich klappt." In der Tat besteht für das Baugebiet "Auf dem Acker", das an der Straße nach Niedereich liegt, seit 2004 Baurecht. Nur passiert ist bislang nichts. Denn im Dorf gibt es mehrere Leerstände und Baulücken. Und deshalb hat sich der Stadtrat Gerolstein bislang nicht dazu durchringen können, Geld für die Erschließung von weiteren Baustellen im hochgelegenen Stadtteil zur Verfügung zu stellen.

Nachdem der Rat das Vorhaben aber in den aktuellen Etat gepackt und auch die Kommunalaufsicht nach Worten von Kämmerer Heinz-Josef Hockelmann zwischenzeitlich "grünes Licht für das Projekt" gegeben hat, steht der Erschließung nichts mehr im Weg.

Um die Chancen auf eine Realisierung zu erhöhen, haben die Büscheicher ihre Planungen deutlich abgespeckt. Weber erklärt: "Der Bebauungsplan sieht 28 Baustellen für das gesamte Gebiet vor, wir werden aber erst einmal nur fünf Baustellen erschließen - ausschließlich auf Gelände, das der Stadt gehört. Daher ist auch kein Grunderwerb mehr nötig."

Weber geht davon aus, dass das erschlossene Bauland zu einem Quadratmeterpreis von rund 35 Euro angeboten wird. Er hofft, dass die Erschließung nun zügig begonnen wird, damit die ersten Bauwilligen ab Herbst dieses Jahres loslegen können. Nicht, dass es so geht wie vor einigen Jahren. Weber: "Da wollten zwei Schwestern aus dem Dorf nebeneinander bauen, doch wir mussten ihnen eine Absage erteilen, weil wir nichts zur Verfügung hatten. Daraufhin sind sie nach Walsdorf ausgewichen, und mittlerweile haben die beiden Familien vier Kinder. Das ist für uns sehr ärgerlich."

Mit dem Angebot will er vor allem junge Leute, junge Familien ansprechen. Er sagt: "Kein junger Mensch kauft ein altes Haus, sondern er baut." Zudem seien einige der Leerstände in einem so schlechten Zustand, dass man die Häuser besser abreißen würde.

Mit dem Hinweis auf die Leerstände greift er die Kritik der Grünen im Gerolsteiner Stadtrat auf. Die hatten sich gegen die Erschließung neuer Baustellen in Büscheich ausgesprochen. Ihrer Meinung nach hätte es Priorität haben müssen, erst einmal das halbe Dutzend leerstehende Häuser an den Mann zu bringen sowie die zahlreichen privaten Baulücken im Ort zu schließen. Das alles, so die Grünen, sei "ausreichend, um vorerst eine Entwicklung des Stadtteils zu sichern".

Weber sagt dazu: "Wir haben es schon oft versucht, an die privaten Baustellen ranzukommen, aber die Einheimischen verkaufen nicht, und die auswärtigen Besitzer haben Stadtpreise im Kopf. Da ist nichts zu machen."

EXTRA

SITUATION DES KINDERGARTENS BüSCHEICH



Durch das Hickhack um den neuen Kindergarten in der Raderstraße in Gerolstein ist auch eine Reaktivierung der Einrichtung in Büscheich wieder in die Diskussion gebracht worden. Dazu sagt Ortsvorsteher Weber: "Natürlich wären wir froh, wenn der Kindergarten wieder geöffnet würde - aber nur dann, wenn das auch von Dauer wäre. Dieses Auf und Ab wollen wir nicht noch einmal erleben." Damit spielt er auf die Schließung des eingruppigen Kindergartens 2006 an. Während die Einrichtung beim Start 1999 noch 27 Kinder besuchten, waren es bei der Schließung nur noch 14. "Und so viele haben wir jetzt nicht einmal", sagt Weber. Nach Worten des Ortsvorstehers gibt es aktuell zehn Drei- bis Sechsjährige, die Zahl aller Büscheicher Kinder von null bis sechs Jahren beträgt 25. mh

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