Bunt, schrill und gut geföhnt

Als "singende Föhnwelle" wurde Dieter Thomas Kuhn in den 1990er Jahren als Vertreter der neuen Schlagerwelle bekannt. Im Lokschuppen Gerolstein zeigte sich der 45-Jährige mit seiner Band bei seiner Schalala-Tour 2010 von der besten Seite.

 So ein Mann, so ein Mann: Dieter Thomas Kuhn, umringt von seinen weiblichen Fans, macht den Lok schuppen zum Schlagerhimmel. TV-Foto: Helmut Gassen

So ein Mann, so ein Mann: Dieter Thomas Kuhn, umringt von seinen weiblichen Fans, macht den Lok schuppen zum Schlagerhimmel. TV-Foto: Helmut Gassen

Gerolstein. (HG) Der deutsche Schlager von einst lebt noch. Daran bestand beim Konzert der singenden Föhnwelle, alias Dieter Thomas Kuhn, im Lokschuppen Gerolstein kein Zweifel. Rund 220 überwiegend weibliche junge Fans wollten ihn sehen und hören. Mini-Kleider mit bunten Blumen, das Hippietuch um den Kopf, große bunte Sonnenbrillen, Fellstulpen an den Beinen und Sonnenblumen im Haar - die Fans waren auf dem Nostalgietrip und genau auf Kuhns Welle. "Ich bin schon lange Dieter-Thomas-Kuhn-Fan, und da ziehe ich mich so an, dass ich ihm gefalle. Ich finde ihn toll, besonders sein Brusthaartoupet mag ich", sagte Sabine Hartmann aus Trier.

Aus Koblenz war eine ganze Frauengruppe gekommen. Katja und Sabine waren sich einig: "DTK macht Spaß und verspricht Stimmung und Party." Und der Troubadour des deutschen Schlagers enttäuscht sie nicht. Von Anfang an war die Stimmung im Lokschuppen auf Schlager geeicht. "Das wird ein Abend voller Leidenschaft, Lust und Liebe werden", versprach Kuhn und stimmte "Michaela" an. "Griechischer Wein", "Eine neue Liebe", "Und es war Sommer", "Ich war noch niemals in New York" und "Aber bitte mit Sahne" schlossen sich an. Da flogen die ersten BHs auf die Bühne, drei sind es am Ende, die am Mikrofonständer baumeln. Einige Mädels durften sogar noch zu ihrem Idol auf die Bühne und mit ihm kuscheln - in der Tat ein Abend voller Liebe und Leidenschaft. "Super geil, das war das beste Konzert, das ich von ihm gehört habe", sagte Anke aus Koblenz.

Zur Person: Ab 1994 begann Dieter Thomas Kuhn deutsche Schlager der 70er Jahre zu covern und gab diesem Musikgenre einen kräftigen Impuls. Bis 1999 veröffentlichte der geborene Tübinger vier Alben, er gewann 1997 den Deutschen Schallplattenpreis und im Jahr darauf den Echo. Sein Ausflug ins Filmgeschäft 1995 mit der Komödie "Der Trip - Die nackte Gitarre 0,5" ging allerdings daneben und wurde zu den "schlechtesten deutschen Filmen des Jahres" gezählt. Dieter Thomas Kuhn ist momentan mit 30 Konzerten auf Deutschland-Tournee.

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