Bunte Menschenmenge in bunter Pfarrkirche

Pastor Carsten Rupp und Mitglieder des Pfarreienrates Gillenfeld haben Familien, deren Kinder innerhalb der letzten drei Jahre getauft wurden, zu einem Erinnerungsgottesdienst in die St.-Andreas-Pfarrkirche eingeladen. Die Resonanz war überwältigend, die Feier geprägt von frohen Liedern und bewegenden Gesten.

Gillenfeld. (bb) Im Kinderwagen, auf dem Arm oder an der Hand von Eltern, Großeltern oder Paten, mit großen Geschwistern vorneweg laufend, ausgerüstet mit Puppen, Teddys und Schnullern: Es ist eine große bunte Menschengemeinde aus acht Pfarreien, die an diesem Werktagnachmittag auf dem Weg zur Gillenfelder Kirche ist.

Am Eingang geben Frauen himmelblaue Wassertropfen aus Pappe aus; sie sind mit den Namen der Kinder beschriftet und werden nun auf die bunten Tücher vor dem Altarraum gelegt. Zwei Dutzend kleine Sänger aus der Kindertagesstätte Emmaus haben als "Kirchenchor" ihre Plätze bereits eingenommen.

Zu den Elementen des Tauferinnerungs-Gottesdienstes, von denen nachher viele der etwa 170 Kinder und Erwachsenen besonders schwärmen werden, gehören das Kreuz, das die Eltern ihren Kindern am Taufbrunnen auf die Stirn zeichnen, und das Geschenk einer Flasche Weihwasser.

Eine ganz tolle Idee, eine schöne Feier



Während sich anschließend die meisten Gottesdienstbesucher auf den Weg ins Pfarrheim machen, dort an den von der Frauengemeinschaft gedeckten Kaffeetischen Platz nehmen und ins Gespräch miteinander kommen, wendet sich in der Kirche Katja Harnau aus Strohn mit ihrem 13 Monate alten Sohn Leo noch an die Frauen vom Pfarreienrat. "Vielen Dank! Eine ganz tolle Idee, eine wunderschöne Feier", sagt sie.

Dem Trierischen Volksfreund erklärt sie: "Ich finde gut, dass Pastor Rupp und die Ehrenamtlichen sich für die jungen Familien interessieren und dass es ihnen gelingt, sie in das Kirchenleben mit einzubeziehen."

Sehr angetan von der guten Vorbereitung und dem kindgerechten Ablauf ist Maria Hoffmann aus Darscheid, Großmutter von Laura (4) und Jonas (1). Helmut Roden aus Demerath hat beim Kaffeetrinken den elf Monate alten Marec auf seinem Schoß sitzen. "Mein Patenkind", sagt er stolz und findet es selbstverständlich, dass er heute dabei ist. "Die Kinder waren ziemlich laut", meint Henning Paulus aus Strohn. Gehört er doch mit seinen acht Jahren neben seiner elfjährigen Schwester Jakobine zu den "Großen" unter den vor wenigen Wochen oder mehreren Jahren getauften Kindern. "Die beiden sind auf eigenen Wunsch im Grundschulalter getauft worden", berichtet ihr Vater Oliver Paulus. Und Pastor Carsten Rupp? "Ich bin überwältigt von der Resonanz und beeindruckt von der Freude der Kinder und der Dankbarkeit der Erwachsenen", sagt er dem TV.

Die Idee des TauferinnerungsGottesdienstes sei nach einer Gemeindeberatung des Bistums im Frühjahr geboren worden, erinnern sich Ingrid Bohr (Darscheid) und Resi Odenthal (Steineberg). Gemeinsam mit Pastor Rupp sowie den weiteren Pfarreienratsmitgliedern Johannes Probst und Monika Thiel (Strotzbüsch) hatten sie die Familien eingeladen und den Gottesdienst vorbereitet.

Es habe solche Feiern auf ökumenischer Basis gegeben, erklärt auf TV-Anfrage Siegfried Schmitt, Liturgie- und Ökumenebeauftragter des Bistums Trier. "Ein Tauferinnerungs-Gottesdienst, wie er in Gillenfeld gefeiert wurde, ist mir noch nicht begegnet. Die Eltern und Kinder von drei Taufjahrgängen einzuladen, ist sehr begrüßenswert", sagt Schmitt.

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