Bunte Prachtlibellen, große Quelljungfern

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) arbeitet im Rahmen einer Bachpatenschaft mit dem Naturschutzbund (Nabu) Daun und der Verbandsgemeinde (VG) Daun zusammen. Jetzt stand der kleine Mändelsbach auf dem Stundenplan der sechsten Klassen.

 Mit Begeisterung und Eifer bei der Sache: die GSG-Sechstklässler beim Naturschutzprojekt am Mändelsbach. Foto: privat

Mit Begeisterung und Eifer bei der Sache: die GSG-Sechstklässler beim Naturschutzprojekt am Mändelsbach. Foto: privat

Daun. (bb) Was die Mädchen und Jungen am Ende des Aktionstages als "richtig gut", "sehr gut", "super" und "schön" bezeichneten, hatte mit einem Fußmarsch zum Mändelsbach - einem Zulauf des Pützbachs -begonnen. Zwei Schwerpunkte standen für die Sechstklässler und ihre Biologielehrer auf dem Programm: den vor Jahrzehnten begradigten Bach mit Hacken, Schaufeln und Steinen so zu bearbeiten, dass er wieder seinen ursprünglichen natürlichen Zustand erhält; außerdem sollten sie mit der Qualitätsuntersuchung eines Fließgewässers vertraut gemacht werden.

Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz wecken



Unterstützt wurden sie dabei von Dauner Nabu-Mitgliedern und dem landesweit bekannten Libellenexperten Dietmar Glitz aus Kalenborn (Kreis Ahrweiler). "Bewusstsein für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz und Spaß an einer solidarischen Aktion", nannte Wolfgang Theis, GSG-Orientierungsstufenleiter und einer der betreuenden Fachlehrer, dem Trierischen Volksfreund als Anliegen und Ziel des Projekts.

Anstauen der Gräben und Quellbäche und Einpflanzen von Wasserstern, Kresse und Wasser-Ehrenpreis waren die Hauptarbeiten der jungen Natur- und Umweltschützer. "Dann trocknet der Bach nicht mehr so schnell aus, und die Larven der Flusslibellen können länger im Wasser leben", erklärte Dietmar Glitz den Schülern und wies darauf hin, dass die Larven der Prachtlibellen unter günstigen Bedingungen - das seien Wasserpflanzen, Wurzelgeflechte und Sand - zwei bis drei Jahre im Wasser blieben, die Larven der großen Quelljungfern sogar vier bis sechs Jahre. "Alle Flusslibellen stehen auf der Roten Liste bedrohter Tierarten in Rheinland-Pfalz", sagte Glitz, "deshalb sind Schutzmaßnahmen notwendig."

An den kleinen Zuläufen entdeckten die Schülergruppen keine, am Pützborner Bach nur sehr wenige Exemplare; für umso mehr Aufregung sorgte der Fund von zwei Prachtlibellenlarven beim Keschern zur Bestimmung der Gewässergüte. "Kleine Tierchen aus dem Wasser zu fischen und zu bestimmen, war das Größte", war schließlich auch die einhellige Meinung der Sechsklässler Felix Schlimpen, Julia Urban und Christina Wille.

Das Naturschutzprojekt der sechsten Klassen bilde den Auftakt zur Gründung einer Naturschutz-Arbeitsgemeinschaft am GSG, sagte Wolfgang Theis dem TV. "Ihre Aufgabe wird es sein, die Verpflichtungen der Bachpatenschaft zu erfüllen", erklärte er mit Blick auf regelmäßige Gewässerbeobachtung und Dokumentation, Gewässerpflege, sofortige Benachrichtigung der VG Daun bei akuter Gewässerbeeinträchtigung sowie Bestimmung und Kartierung der Pflanzen- und Tierwelt. Im Spätjahr 2009 werde ein Bachpatenfest veranstaltet -mit der Präsentation der Facharbeiten von GSG-Oberstufenschülern und einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die Bedeutung von Fließgewässern am Beispiel der Eifelregion".

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