Burger-Duft statt Abgas-Luft

DAUN. (sts) Sensationeller "Karrieresprung" für das umstrittene Dauner Parkdeck: Ab heute werden dort Erzeugnisse des amerikanischen Burger-King-Konzerns verkauft. Die Firma hat das Parkdeck für zunächst zwei Jahre gemietet.

Normalerweise bleibt in Daun nichts geheim, aber diesmal haben alle Beteiligten dicht gehalten: Nach dem vergeblichen Versuch, die Fast-Food-Kette McDonald's nach Daun zu holen, hat die Stadt nun einen großen Coup gelandet. In nichtöffentlicher Sitzung hat der Stadtrat am Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen, das Parkdeck an den McDonalds'-Konkurrenten Burger King für zwei Jahre zu vermieten. Gestern wurden die entsprechenden Schilder installiert, und heute ab 15 Uhr werden die ersten eigens neu kreierten Vulkaneifel-Burger aus einem noch provisorischen Stand verkauft. James D. Whopper, Sprecher der Deutschland-Niederlassung des amerikanischen Konzerns, erklärte auf TV-Anfrage: "Nachdem der Konkurrent in Gerolstein aufgemacht hat, haben wir den Standort Daun beobachtet und festgestellt, dass diese Stadt um Längen attraktiver ist als dieser kleine Ort im Kylltal. Wir glauben an den Standort Daun und sind guter Hoffnung, dort erfolgreich zu sein." Burger King startet in Daun ein Drive-in-Pilotprojekt, dass heißt, es wird zunächst ausschließlich einen Autoschalter geben. "Wir haben bei unseren Untersuchungen festgestellt, wie enorm dieses Parkdeck frequentiert wird. Diesen scheinbar nicht enden wollenden Fluss an potenziellen Kunden wollen wir uns nicht entgehen lassen." Während die überdachten Parkebenen für die Kunden reserviert sein werden, hat Burger King in Zusammenarbeit mit der Touristinformation ein Konzept für die nichtüberdachten Flächen entwickelt. Dort wird ab Montag Sand aufgeschüttet, und es werden Strandkörbe aufgestellt, so dass künftig Urlaubsatmosphäre mitten in der Stadt zu erleben sein wird. Sollte sich das Vorhaben als erfolgreich erweisen, plant Burger King, das benachbarte Gebäude, in dem bis Jahresende 2005 der Edeka-Markt war, zu mieten oder zu kaufen. Burger King zahlt eine (noch geheim gehaltene) fixe Summe, die - wie aus sicheren Quellen zu erfahren war - ein Vielfaches dessen sein wird, was die Stadt bisher an Einnahmen aus dem Parkdeck bekommt. Kritik am Parkdeck hat Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen seit der Eröffnung Ende 2004 gar nicht erst aufkommen lassen: "Diese Einrichtung ist kein Sorgenkind, sondern ein Gewinn für die Stadt." Nach der Ratsentscheidung vom Donnerstag steht fest: Jenssen hat (mal wieder) Recht behalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort