Gesellschaft Digitaler Cafébesuch

Daun · Seit über einem Jahr ist das Café Asyl im Haus der Jugend (HdJ) coronabedingt geschlossen. Nun wird die Zeit mit online überbrückt: im „Zoom-Café Asyl“.

 Rita Schmaus vom Café Asyl bei der Arbeit. Archiv/Foto: Lydia Vasiliou

Rita Schmaus vom Café Asyl bei der Arbeit. Archiv/Foto: Lydia Vasiliou

Foto: Lydia Vasiliou

Immer wenn es „pling“ macht, betritt ein weiterer Gast das digitale Café. Neun Besucher kommen an diesem Donnerstagnachmittag zusammen. Es ist das vierte Mal, dass Elena Marx und Rita Schmaus Menschen aus aller Herren Länder, die nun in Daun und Umgebung leben, diese Möglichkeit der Begegnung anbieten. Elena Marx, die im Café Asyl schon Dutzende von Kursen in Deutsch als Zweitsprache gegeben hat, ist für die Technik des Zoom-Cafés zuständig – „und wegen ihrer umfangreichen Kenntnisse in vielen Belangen der Zugewanderten eine sehr wertvolle ehrenamtliche Mitarbeiterin“, betont Rita Schmaus, die das Café Asyl seinerzeit initiiert hatte und es nun leitet.

   Seit fast sechs Jahren gibt es das Café Asyl im HdJ in der Dauner Bahnhofstraße. In all den Jahren „knubbelte“ es sich dort montagnachmittags; das gesellige Treffen war sehr beliebt. Dann kam Corona, und es musste wie so vieles andere schließen. Immerhin bestand im vorigen  Sommer die Möglichkeit, den zum Café Asyl gehörenden Garten in der Alten Darscheider Straße zum Anbau von Blumen und Gemüse, aber auch einfach zum Beisammensein und Austausch zu nutzen.

   Wenn auch persönliche Treffen schöner wären – das Zoom-Café sei besser als nichts, und es sei auch besser als nur zu telefonieren oder sich Nachrichten zu schicken. „Denn man kann sich sehen“, sagt Lida aus Albanien. Und erklärt: „Mir fehlen die persönlichen Kontakte und Gespräche sehr. Deshalb bin ich so froh, dass es wenigstens diese Videokonferenzen jetzt gibt.“ So viele Fragen von anderen Frauen sammelten sich im Laufe einer Woche bei ihr an. Zum Beispiel zu Integrationskursen oder zu Zuständigkeiten bei den Behörden, auch zu Tests und Impfungen im Zusammenhang mit Corona.

   Sowohl die ausländischen Kunden der Tafel als auch die Besucher des Zoom-Café Asyl hätten häufig Probleme, die Corona-Regeln überhaupt zu verstehen, sagt Rita Schmaus und weist auf die Möglichkeit hin, schriftliche Informationen in der jeweiligen Landessprache zu erhalten, wenn etwa eine Quarantäne verordnet wird. Mit den anderen Ehrenamtlichen freut sich Rita Schmaus jedenfalls über das Lob von Lida: „Ich habe Glück, ich habe Euch!“

Wer das Zoom-Café Asyl donnerstags zwischen 15 und 16 Uhr besuchen möchte, kann sich bei Rita Schmaus unter der Telefonnummer 0177/7999041 über die Zugangsdaten informieren.

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