Campingplatz auf der Wunschliste

Daun · Im touristischen Angebot der Kreisstadt tut sich eine Lücke auf: Sie hat keinen Campingplatz. Deshalb regt der Gewerbeverein an, die Stadt solle die Möglichkeiten der Einrichtung eines solches Platzes prüfen.

 Ein Campingplatz wie hier in Kell am See im Hochwald fehlt Daun. Der Gewerbeverein will, dass sich das ändert. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Ein Campingplatz wie hier in Kell am See im Hochwald fehlt Daun. Der Gewerbeverein will, dass sich das ändert. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Daun. Während das Projekt Wohnmobilstellplatz (der TV berichtete) schon so weit gediehen ist, dass es am Donnerstag erneut im städtischen Bauausschuss beraten wird, steht das von der Stadtratsfraktion des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun in die Diskussion gebrachte Vorhaben "Campingplatz" noch am Anfang.

Für den GVV-Vorsitzenden Hans-Dieter Wilhelm ist es aber nicht nur eine Idee, er will, dass die Stadt aktiv wird in diese Richtung. Für ihn ist Camping ein "Segment, das die Stadt als touristisch geprägte Gemeinde im Blick haben sollte". Camping werde immer beliebter und verzeichne große Zuwachsraten, sagt Wilhelm.

Dass damit eine Konkurrenz für Hotels, Pensionen oder die Jugendherberge entstehen könnte, sieht Wilhelm nicht: "Das sind unterschiedliche Zielgruppen." Ihm ist klar, dass ein Campingplatz nicht von heute auf morgen entsteht, denn zunächst seien die Standortfrage und die Frage nach einem Investor zu klären, denn: "Die Stadt kann einen solchen Platz nicht selber betreiben."

Der GVV-Vorschlag stößt bei den übrigen Stadtratsfraktionen grundsätzlich auf offene Ohren. Frank Kirwel (Bürgerunion Vulkaneifel) hält das Vorhaben für realistisch. "Einer Stadt wie Daun fehlt noch ein Campingplatz, aber das größte Problem wird sein, einen geeigneten Platz und natürlich einen Investor sowie einen Betreiber zu finden." Ein für ihn möglicherweise geeignetes Gelände: das des früheren Hotels Anna Maria im Liesertal.

Ein Vorschlag, den auch CDU-Fraktionssprecher Friedhelm Haep in die Diskussion einbringt. Am sinnvollsten wäre aus Haeps Sicht, wenn ein Camping- mit einem Wohnmobilstellplatz entstehen würde. Doch auch er weiß, dass so etwas nicht auf die Schnelle zu realisieren ist. Alfred Lorenz (Wählergruppe Reineke) hält die Idee eines Campingplatzes für "sehr gut", denn "es gibt da sicherlich Bedarf". Sein Vorschlag für einen Fahrplan: Zunächst einen Investor suchen - denn "keine Planungen ohne Investor", dann Standortsuche und Kostenermittlung durch ein Planungsbüro.

Auch Uli Domenghino von der SPD ist grundsätzlich dafür, ein solches Vorhaben anzugehen, verweist aber wie seine Sprecherkollegen darauf, dass jede Menge Fragen zu beantworten seien. Klar sei, dass hohe Qualitätsansprüche erfüllt werden müssten, denn Campingurlauber verlangten auch eine vernünftige Infrastruktur.

Liebe Leser, Ihre Meinung ist gefragt. Braucht Daun einen Campingplatz? Wenn ja, was wäre ein geeigneter Standort? Mailen Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort bitte angeben). ExtraCamping im Vulkaneifelkreis Derzeit gibt es im Vulkaneifelkreis neun Campingplätze. 23 000 Camper haben diese im vergangenen Jahr genutzt. Sie blieben im Schnitt knapp vier Tage, die Zahl der Übernachtungen liegt damit bei 82 000.

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