Caritas und Gummitwist

BIRRESBORN/DENSBORN/MÜRLENBACH. In Südindien steht das St. Luzia Kinderheim, dessen Bau von der Pfarreiengemeinschaft aus dem Kylltal finanziert wurde. Die Unterstützung ist ungebrochen. Eine fünfköpfige Delegation aus der Eifel besuchte vor kurzem das Kinderheim. Ein Reisebericht wird am Sonntag ab 15 Uhr im Bürgerhaus Densborn gezeigt.

",Good morning Father' haben mir die Kinder morgens mit leuchtenden Augen zugerufen", erinnert sich Pfarrer Gerhard Schwan an den neuntägigen Aufenthalt in Kerala. Zum dritten Mal waren die Eifeler Förderer seit 2001 in Südindien. Die Reisekosten haben sie aus eigener Tasche bezahlt. "Da sind Herzensbande entstanden - und das nicht allein wegen der Wohltätigkeit", erklärt der Geistliche. Es gebe viele Beispiele dafür. Daniela Peters, die neben Chri-stoph und Gerlinde Hacken sowie Diakon Johannes Schulte zum Reisekomitee gehörte, meint: "Die Kinder lieben den Pastor. Am Abschlussabend haben alle geweint." Schwan sei derart ergriffen gewesen, dass ihm die Stimme versagte, als er dolmetschen wollte. Die intensiven Eindrücke der Herzlichkeit will die Delegation am Sonntag der Bevölkerung, ohne deren Unterstützung keine Förderung möglich wäre, vorstellen. Die Ärztin Peters gibt einen Vorgeschmack: "Die Kinder sind hochbegabt im gestalterischen Bereich. Bei Kreativ-Wettbewerben in den Schulen sahnen sie kräftig Pokale ab." Im St.-Luzia-Kinderheim sind 38 Mädchen im Alter von fünf bis 15 Jahren. Sie kommen aus unterpriviligierten Schichten oder zerrütteten Familienverhältnissen, sind Voll- oder Halbwaisen. "Wir wollen ihnen künftig auch in der Berufsphase helfen", erklärt Pastor Schwan. Er hat dafür 15 000 Euro, Geldgeschenke zum silbernen Priesterjubiläum nach Indien überwiesen. Die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung als Krankenschwester koste in Indien schon 500 Euro.Kinder sind in ein optimales Netz eingebunden

Peters meint: "Da sind einige brilliante Mädchen darunter. Sie haben gute Chancen auf eine Ausbildung. Die ältesten kommen im Juni in die zehnte Klasse." Die Dorfschule liegt "um die Ecke vom Kinderheim", und zur Mittelschule fährt ein Bus in den acht Kilometer entfernten Nachbarort. Das Heim wird geleitet von den "Schwestern von der Liebe Christi". Dieser Orden hat in Südindien mehr als 50 Niederlassungen, so dass die Heimkinder in ein optimales Netzwerk eingebunden sind. Das Kinderheim wurde 1998 auf Grund des 80. Geburtstages von Heinz von den Driesch aus Mürlenbach initiiert. Daraus resultiert auch der Name St. Luzia in Anlehnung an die Namenspatronin der Mürlenbacher Pfarrei. Den Geldspenden des Jubilars folgten 44 Patenschaften in Höhe von monatlich 25 Euro sowie zahlreiche Aktionen von Vereinen und private Zuwendungen - von Beerdigungen bis hin zu Jubiläen. 2000 wurde das Heim gebaut, 2003 erweitert. Überall im Haus sind Spuren der Eifeler zu finden. Peters sagt: "In den Schlafsälen hängen Bilder von Kommunionkindern aus unserer Pfarreiengemeinschaft und Fotos vom Lichterfest zum Luzien-Tag." Das Tuch auf dem Altar der Kirche wurde beim Kinderbibeltag in Mürlenbach gefertigt. Und seit dem jüngsten Besuch der Förderer stehen auch Spiele aus der Eifel auf dem Programm der indischen Mädchen. Christoph und Gerlinde Hacken haben ihnen das Klickerspiel mit Murmeln und Gummitwist beigebracht. "Kaffee, Kuchen und ein toller Reisebericht erwarten sie", wirbt Pastor Schwan für die Veranstaltung am Sonntag. Der Filmnachmittag beginnt am 19. März um 15 Uhr im neu- en Bürgerhaus in Densborn. Ein Bustransfer wird angeboten. Abfahrt ist um 14.45 Uhr in Kopp, 14.50 Uhr in Birresborn und 14.55 Uhr in Mürlenbach.

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