Medizin Caritasverband Westeifel bildet ehrenamtliche Hospizhelfer aus

Bitburg/Daun/Gerolstein/Prüm · Der Caritasverband Westeifel hat 13 Frauen und einen Mann zu ehrenamtlichen Hospizhelfern ausgebildet. Zwei Teilnehmer sprachen mit dem Volksfreund über ihre Motivation und ihre Erfahrungen.

 ARCHIV - 23.01.2014, Hessen, Frankfurt/Main: SYMBOLBILD - Eine Pflegekraft hält in einem Seniorenheim die Hand einer Bewohnerin. Wie begleitet man einen Sterbenden? In Baden-Württemberg können sich Angehörige bei sogenannten «Letzte-Hilfe-Kursen» auf das Abschied nehmen vorbereiten. (zu dpa: ««Letzte-Hilfe-Kurse» bereiten auf Sterbebegleitung vor» vom 04.11.2018) Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 23.01.2014, Hessen, Frankfurt/Main: SYMBOLBILD - Eine Pflegekraft hält in einem Seniorenheim die Hand einer Bewohnerin. Wie begleitet man einen Sterbenden? In Baden-Württemberg können sich Angehörige bei sogenannten «Letzte-Hilfe-Kursen» auf das Abschied nehmen vorbereiten. (zu dpa: ««Letzte-Hilfe-Kurse» bereiten auf Sterbebegleitung vor» vom 04.11.2018) Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Selbst weitaus mehr an positiven persönlichen Erfahrungen gewonnen als Zeit investiert: So bringt Tina Reufsteck aus Daun das Vorbereitungsjahr für die ehrenamtliche Begleitung von Sterbenden und ihrer Angehörigen auf den Punkt. Tina Reufsteck ist eine von 14 Absolventen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und dem Landkreis Vulkaneifel, die sich ein Jahr lang unter dem Titel „Leben bis zuletzt! Nahe sein in schwerer Zeit“ als Hospizhelfer qualifiziert haben. Die Kurseinheiten fanden in Bitburg, Gerolstein und St. Thomas statt. Nun werden ihnen die Zertifikate überreicht – von Silke Mathey, Leiterin der gesundheitspflegerischen Dienste beim Caritasverband (CV) Westeifel, und von den Kursleiterinnen und Hospizfachkräften Rosemarie Harings, Ramona Krug und Anja Ruff.

„Sie möchten Zeit schenken, aushalten und da sein“, wendet sich Mathey in ihrer Dankesrede an die Seminarteilnehmer. „Sie alle sind nun glaubwürdige Multiplikatoren der Hospizbewegung.“ Der Kurs sei von  gegenseitiger Wertschätzung und Offenheit geprägt gewesen, betont sie.

Dass der Zusammenhalt in der Gruppe groß war und die Teilnehmer einen Kreis von Gleichgesinnten bildeten, hat Tina Reufsteck  beeindruckt. Als „Gastronomin im Ruhestand und Familienmensch mit fünf Geschwistern, einem Ehemann, zwei Kindern und fünf Enkeln“, stellt sie sich vor. Ihr sei von Kind an bewusst, dass der Tod zum Leben gehöre, sagt sie. Das Thema Hospiz interessiere sie schon lange, da sie mehrfach mit frühen Sterbefällen im Familien- und Freundeskreis konfrontiert war. Dabei sei ihr aufgefallen, dass Sterben und Tod zu den Tabuthemen in der Gesellschaft gehörten.

So gingen Menschen häufig aus Unsicherheit trauernden Angehörigen aus dem Weg; was den Betroffenen weh tue. Aus dem Seminar habe sie den Vortrag von Carlita Metzdorf-Klos in Erinnerung. Die Psycho-Onkologin kam in Begleitung eines Palliativpatienten zum Kurs. „Und dieser ließ uns in seine Seele schauen“, erinnert sich Tina Reufsteck, die als Hospizhelferin „etwas von dem Glück, das ich im Leben schon hatte, zurückgeben“ möchte. Mit zwei weiteren Absolventinnen des Kurses nimmt sie im Frühjahr an einer Weiterbildung zur Referentin der Projektwoche „Hospiz macht Schule“ teil.

Der Bankkaufmann, Coach und Personaltrainer Bernd Rosen aus Bitburg ist der einzige Mann in dem Qualifizierungskurs. Rosen kennt den ehrenamtlichen Einsatz aus seiner Zeit als erster Vorsitzender eines Akkordeonorchesters und als Bürgerbusfahrer. „Helfen macht glücklich“, meint der 56-Jährige. Und aus eigener Erfahrung – nach dem frühen Tod seines Vaters, eines Freundes und seines Lieblingscousins – wisse er, wie gut Trost und Beistand tun. Er sei froh, dass es zurzeit keine Schwerkranken in der Familie und im Freundeskreis gebe.

„Deshalb möchte ich andere begleiten“, sagt er. Zu Beginn des neuen Jahres will er damit beginnen und dabei nicht nur die Schwerkranken in den Blick nehmen, sondern auch den nahen Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen. So wie er und Tina Reufsteck und die anderen Teilnehmer es im Seminar „Leben bis zuletzt! Nahesein in schwerer Zeit“ gelernt haben.

Wer sich ebenfalls für eine Qualifizierung zum ehrenamtlichen Hospizhelfer interessiert, wendet sich an die Hospizfachkräfte Rosemarie Harings, Telefon: 06591/983730, E-Mail: r.harings@caritas-westeifel.de, Ramona Krug, Telefon: 06561/9671145, E-Mail: r.krug@caritas-westeifel.de, oder Anja Ruff, Telefon 06561/9671147, E-Mail: a.ruff@caritas-westeifel.de. Träger der Seminarreihe ist der Caritasverband Westeifel, Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst, Bitburg, in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Westeifel in Prüm.

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