CDU in Gönnerlaune

GEROLSTEIN. (mh) Die Zeiten ändern sich: Kooperativ gibt sich die Gerolsteiner CDU bei ihrer ersten Entscheidung nach dem Kommunalwahl-Sieg: Die Mehrheitsfraktion wird der SPD als zweitstärkster Kraft den dritten Beigeordneten überlassen.

Am Montag, 5. Juli, 18 Uhr, tritt der neue Rat der Stadt Gerolstein erstmals zusammen. Und obwohl es allerlei Verschiebungen gegenüber der bisherigen Zusammensetzung gibt, ändert sich im Großen und Ganzen nichts: Die CDU bleibt die bestimmende Kraft in der Brunnenstadt. Mit 52,8 Prozent der Stimmen hat sie ihre absolute Mehrheit im Rat behauptet und stellt weiterhin 13 der 24 Sitze; und mit Karl-Heinz Schwartz auch den Stadtbürgermeister. Auch innerhalb der Mehrheitsfraktion gibt es nur geringfügige Änderungen. So bleibt Monika Neumann, die 1872 Stimmen bei der Kommunalwahl auf sich vereinigte, Fraktionsvorsitzende. Dem TV sagte sie: "Ich habe im Vorfeld erklärt, dass ich den Fraktionsvorsitz behalten möchte und bin letztlich auch einstimmig wiedergewählt worden." Stellvertreter wird Volker Simon, der nach Stadtbürgermeister Schwartz das mit Abstand beste Stimmenergebnis erzielt hat (2014). Auf die Frage, ob die CDU angesichts ihrer Mehrheit wie in der Vergangenheit alle drei Beigeordneten-Posten für sich beansprucht, sagte Neumann: "Wir legen großen Wert auf eine offene Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen, und das wird sich auch personell auswirken." Namen und sonstige Details wollte sie nicht nennen. Es wurde aber klar, dass es sich um den Posten des dritten Beigeordneten handelt. SPD-Frontfrau Dorothea Schirmer, wird nach eigenen Bekunden Fraktionsvorsitzende bleiben. Stellvertreterin bleibt Elke Oestreich. Dem TV sagte Schirmer: "Es gab Absprachen mit der CDU, und demnach werden wir den dritten Beigeordneten stellen. Mehr sage ich aber nicht." Gerd Möller von der gleichnamigen Wählergruppe, die auf Anhieb drei Sitze errungen hat, nannte das Vorgehen einen "geschickten Schachzug der CDU, um die SPD auf ihre Seite zu bekommen". Er kündigte an: "Einstimmigkeit ist nicht unser Ziel, wir werden für kontroverse Diskussionen sorgen und Stimmung in den Rat bringen."

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