CDU schickt Kandidatin ins Rennen

Hillesheim · Doch kein Alleingang: Die CDU des Hillesheimer Landes nominiert für die Bürgermeisterwahl am 21. August eine eigene Kandidatin. Es ist die 46-jährige Elisabeth Escales, die in Hamburg wohnt, aber Wurzeln in der Eifel hat. Sie tritt gegen Amtsinhaberin Heike Bohn an.

 Will Bürgermeisterin werden: Elisabeth Escales. Foto: privat

Will Bürgermeisterin werden: Elisabeth Escales. Foto: privat

Hillesheim. Die Suche per Zeitungsanzeigen nach einem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Hillesheim war für die CDU von Erfolg gekrönt. Gemeindeverbandsvorsitzender Bernd Jakoby aus Wiesbaum sagt: "Wir hatten zwei schriftliche Bewerbungen, beide waren gut." Die Wahl fiel auf Elisabeth Escales. Zunächst beim CDU-Gemeindeverbandsvorstand und dann auch auf der Mitgliederversammlung - und zwar einstimmig. Bei dem anderen Bewerber hat es sich laut Jakoby um einen "verdienten CDU-Mann aus der nordrhein-westfälischen Eifel" gehandelt.
Die Kandidatin selbst sagt zu ihrer Kandidatur: "Als Bürgermeisterin kann man viel bewegen. Mit meiner Qualifikation und Kompetenz und besonders meinem finanztechnischen Interesse will ich das gerne tun." Und da es die Familie auf lange Sicht wieder nach Hause zieht, sie ihr Studium just zu dem Zeitpunkt beendet, zu dem auch die Bürgermeisterstelle frei wird, spricht sie von einer "glücklichen Fügung". Falls sie gewählt wird.
Den Ausschlag zu ihren Gunsten haben laut Jakoby vor allem drei Punkte gebracht. Er sagt: "Erstens ist das der Umstand, dass die Kandidatin ihre Wurzeln in Hillesheim hat." Der Vater ist in unmittelbarer Nähe des Viehmarktplatzes aufgewachsen, wegen des Berufs ist die Familie nach Köln umgezogen, wo Elisabeth Escales dann auch aufgewachsen ist. "Ich habe aber immer noch viele Verwandte in Hillesheim und Umgebung, so dass der Kontakt nie abgerissen ist. Auch meine Mutter lebt wieder hier, in Birgel", sagt die verheiratete Mutter dreier Kinder, von denen der große Sohn und die Tochter bereits aus dem Haus sind. Nur noch der "neunjährige Nachzügler" würde im Fall eines Umzugs mit nach Hillesheim kommen.
CDU lobt gute Voraussetzungen


Zweitens hat die CDU die Ausbildung und der Berufsweg der Bewerberin beeindruckt. Nach Schul- und Hochschulausbildung arbeitete sie zunächst bei einem Kölner Bauunternehmen und anschließend bei einer großen Versicherung. Nach dem Umzug der Familie setzte sie ihr Studium mit den Schwerpunkten öffentliche Wirtschaft, Finanzwissenschaften und betriebliche Steuerlehre fort. Der Abschluss ist für Ende dieses Jahres geplant.
Jakoby sagt: "Nicht nur der Inhalt ihres Studiums, sondern auch ihre Erfahrung in Teamführung sind eine gute Voraussetzung für den Job." Drittens wisse sie als berufstätige Mutter, wie wichtig die Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche sei - gerade im ländlichen Raum.
Gute Betreuungsmöglichkeiten für Familien, christliche Werteorientierung, ein Schulterschluss zwischen den Generationen sowie die Schaffung von adäquaten Arbeitsplätzen: Diese Schwerpunktsetzung gefällt der CDU. Jakoby sagt: "Ihre gesellschaftspolitischen Vorstellungen sprechen uns aus der Seele."
Da die Zeit drängt, wird Elisabeth Escales "fortan die gesamte Zeit bis zur Wahl im Hillesheimer Land verbringen". Dabei will sie vor allem mit vielen Bürgern ins Gespräch kommen. Doch auch den Kontakt zu den anderen Parteien will sie aufnehmen, erste Termine seien bereits anberaumt, sagt die Kandidatin, die erst seit 1. Juli CDU-Mitglied ist.
Angesprochen auf das Wahlziel der CDU sagt Gemeindeverbandsvorsitzender Jakoby: "Wir wollen die nächsten sechs Jahre die Bürgermeisterin stellen. Das wird zwar nicht einfach, ist aber auch nicht unmöglich."Meinung

Zumindest eine Wahl
Kurz vor Toresschluss hat die CDU des Hillesheimer Landes nun doch noch eine Kandidatin für die Bürgermeisterwahl am 21. August nominiert. Das war angesichts der nahenden Bewerbungsfrist am kommenden Montagabend nicht mehr unbedingt zu erwarten. Und daher ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht viel mehr zu sagen, als dass es gut ist, dass die Bürger nun doch noch eine echte Wahlmöglichkeit haben. Darüber dürfte die CDU, die bis vor Heike Bohns Wahl im Hillesheimer Land wie selbstverständlich die Bürgermeister stellte und absolute Mehrheiten einfuhr, selbst am glücklichsten sein. Denn der Machtverlust kratzt noch immer heftig am Ego und Selbstverständnis der Mehrheitspartei. Klar geht die Herausforderin mit deutlichem Rückstand ins Rennen, schließlich sind es nur noch sieben Wochen bis zur Wahl. Nicht viel Zeit, um sich erstens bekanntzumachen und zweitens von den eigenen Positionen zu überzeugen. Aber von der Aufbruchstimmung und dem offeneren Dialog mit dem Bürger, für den die Amtsinhaberin stand und weshalb sie gewählt worden war, ist auch schon lange nichts mehr zu spüren. m.huebner@volksfreund.de

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