Kommunalpolitik CDU strebt Mehrheit im künftigen Kreistag an

Oberbettingen · Christdemokraten stellen auf Parteitag Liste für die Kommunalwahl 2019 auf. Listenführer Gordon Schnieder weiter unangefochten vorne.

 Zum CDU-Kreisparteitag sind 71 wahlberechtigte Mitglieder ins Gemeindehaus nach Oberbettingen gekommen, um die Kreistagsliste für die Kommunalwahl im Mai 2019 zu beschließen. Und die ist jünger als je zuvor.

Zum CDU-Kreisparteitag sind 71 wahlberechtigte Mitglieder ins Gemeindehaus nach Oberbettingen gekommen, um die Kreistagsliste für die Kommunalwahl im Mai 2019 zu beschließen. Und die ist jünger als je zuvor.

Foto: TV/Mario Hübner

Es weihnachtet – auch bei der CDU des Kreises Vulkaneifel, die im Gemeindehaus in Oberbettingen zusammengekommen war, um ihre Kandidatenliste für die Wahl des nächsten Kreistags im Mai 2019 zu beschließen: Auf den Tischen liegen Tannenzapfen verteilt, Kerzchen brennen – und auch draußen ist alles schön illuminiert. Und da man sich in dieser Zeit ja was wünschen darf, hat Gordon Schnieder, Kreisvorsitzender und weiter unangefochtene Nummer eins auf der Kreistagsliste der CDU, das gleich mal getan. Er sagte:„Wir sollten auf das Ergebnis von 2014 mit 44 Prozent noch eine gute Schaufel drauflegen und uns in Richtung der alten Zeiten steigern.“ Dieter Brill vom Stadtverband Daun setzte noch einen drauf: „Wir können nicht nur die 50 Prozent erreichen, wir müssen.“Schnieder gab auch direkt die Marschrichtung vor, mit welchem Slogan das gelingen soll: „Gemeinsam für unsere Heimat einstehen.“ Denn nicht Gruppierungen von links oder rechts außen dürften den Heimatbegriff besetzen, „sondern die CDU, die einzige wahre Heimatpartei“.

Erreichen wollen das die Schwarzen mit einer nach Worten des Vorsitzenden „attraktiven Liste, die die Bevölkerung des Kreises widerspiegelt“. So hat der Vorstand im Vorfeld eine Liste zusammengestellt, auf der sich neben vielen bekannten Gesichtern etliche junge Kandidaten und Kandidatinnen und – für CDU-Verhältnisse – relativ viele Frauen wiederfinden. Die Vorgaben: Unter den ersten Sechs mussten zwingend zwei junge Kandidaten (unter 30) sein, und in der vorderen Hälfte der Liste auf jedem dritte Platz eine Frau.

Das gelang und kam offenbar gut an, denn die Liste (siehe Info) wurde ohne Änderungswunsch oder Kampfkandidatur von der Versammlung angenommen. Gordon Schnieder wurde als Spitzenkandidat bestätigt, mit Kreistagsneuling Susanne Thelen (28) aus Darscheid folgt die erste Nachwuchshoffnung auf Platz zwei, Thomas Scheppe (30) aus Darscheid auf vier und Vivien Schmitz (25) aus Niederehe auf elf.

Insgesamt sind auf der 38 Plätze umfassenden Liste zehn Kandidaten unter 30 Jahren - und neun Frauen.

Schnieder freute sich, dass es wieder einen politisch interessierten Nachwuchs gebe. Er sagte: „Das ist die jüngste Liste, die wir jemals hatten. Es war zwar viel persönliche Ansprache nötig, aber letztlich mit Erfolg.“ Bei den alten Hasen sei etwas Überzeugungsarbeit nötig gewesen. Doch die Argumentation, dass es doch viel höher zu bewerten sei, wenn man von einem hinteren Listenplatz in den Kreistag gewählt werde, habe dann gezogen.

Und natürlich wurde auch das aktuelle Topthema, die angekündigte Schließung der Geburtshilfestation im Krankenhaus Daun zum Jahresende, thematisiert.

So berichtete der Leitende Notarzt des Kreises, Florian Dunkel, der eigens in die CDU eingetreten sei, um sich diesbezüglich zu engagieren. Er allein habe in diesem Jahr fünf Geburten gehabt, die glücklicherweise alle ohne Komplikationen waren, „denn von uns hat keiner eine derartige Spezialausbildung“. Und er mahnte: „Wenn es aber plötzlich Probleme bei der Geburt gibt und eine Geburtsstation nicht in der Nähe ist, dann muss man sich im Klaren sein, was passiert: Das Kind stirbt. Das ist skandalös.“

CDU-Chef Schnieder verwies darauf, dass das Krankenhaus Daun für seinen Anbau 9,5 Millionen Euro Zuschüsse erhalten habe und ein halbes Jahr später ankündigt, die Geburtshilfestation zu schließen, unter anderem, weil sie jährlich 200 000 Euro Defizit einbringe. „Das hat etwas mit Anstand zu tun“, meinte er und legte gleich nach: So müsse man den Orden fragen, ob das sein Leitbild sei?

Doch vor allem gelte es, nach vorne zu schauen und Lösungen zu erarbeiten: „Und daher werden wir am Montag im Kreistag vorschlagen, die Kreisumlage um 0,5 Punkte zu erhöhen, um damit jährlich 360 000 Euro bereitzustellen, um eine – wie auch immer geartete – Geburtshilfe im Kreis Vulkaneifel zu ermöglichen.“ Wenn nicht in Daun, ja möglicherweise im Krankenhaus Gerolstein. Wie gesagt, es ist die Zeit der Wünsche.

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