"Chance nicht entgehen lassen"

DAUN/GEROLSTEIN. (sts) Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Rheinland-Pfalz meldet sich zu Wort im Vorfeld der Versammlung des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Nord in Simmern. Der Club fordert die Sanierung und Betriebsausweitung der Eifelquerbahn zwischen Gerolstein und Kaisersesch.

Am 1. Mai haben wieder die Zugverkehre zwischen Kaisersesch und Gerolstein begonnen. Vielleicht wird es die letzte Saison, denn einem auf der Eifelquerbahn existenziellen Abschnitt droht die Sperrung, falls im kommenden Jahr keine Sanierung erfolgt. "Das wäre ein Rückschlag für den sanften Tourismus in der gesamten Eifel", sagt Mario Pott vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) Rheinland-Pfalz. In den vergangenen Jahren hätte das Interesse der Wanderer und Radfahrer für die Eifel deutlich zugenommen. Dass dabei der Eifelquerbahn eine große Bedeutung zukomme, belegten die Nutzerzahlen: 2004 fuhren täglich durchschnittlich etwa 450 Personen mit mehr als 50 Fahrrädern mit den Schienenbussen der Vulkaneisenbahn (VEB) zwischen Gerolstein und Kaisersesch.Perspektive auch für den Güterverkehr

Laut VEB-Geschäftsführer Jörg Petry ist eine Sanierung der kritischen Abschnitte, die vor fünf Jahren auf sieben Millionen Euro geschätzt wurde, derzeit für die Hälfte zu bekommen (der TV berichtete). Pott: "Diese Chance sollte sich der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord als Aufgabenträger nicht entgehen lassen." Der VCD Rheinland-Pfalz fordert den Zweckverband und seine Verbandsmitglieder (Kreise, kreisfreie Städte und das Land) auf, die Eifelquerbahn zu erhalten und damit dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn die wichtige Ost-West-Verbindung durch die Eifel zu sichern. Zudem solle der Verkehr über die touristischen Verbindungen am Wochenende hinaus auch auf die Werktage ausgedehnt werden, damit Schülern und Berufspendlern eine zusätzlich zum Busverkehr attraktive Alternative zum immer teurer werdenden Auto angeboten werde. "Ganz zu schweigen von möglichem Güterverkehr, der den Anwohnern der Landesstraßen viele Abgase, Feinstäube und Lärmbelastung ersparen kann", erklärt Pott. Für die Verbandsversammlung am 19. Mai in Simmern hofft der VCD auf eine positive Entscheidung für den Zugverkehr auf der Eifelquerbahn - für die Touristen und Einheimischen, die mit dem Zug zu ihren Ausflugszielen fahren möchten, und für die Kommunen, die sich durch die Bahn mehr Gäste erhoffen und bereits durch die Aufwertung des Bahnhofsumfelds beziehungsweise durch Bahnhofsentwicklungskonzepte (Kaisersesch/Daun) und Stadtentwicklungsmaßnahmen (Ulmen) die Attraktivität des Bahnverkehrs gesteigert haben.

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