Charmant und chic

LEUDERSDORF. "Ein Dorf mit Vergangenheit und Zukunft" – das Motto wie auch das Logo zur 1150-Jahr-Feier stammen von David Gilles. Der 26-Jährige hat das Jubiläum seiner Heimatgemeinde als Thema für seine Abschlussarbeit beim Lehrgang zum Eventmanager ausgewählt. Fazit: Leudersdorf spart Geld beim Fest und für Gilles wandelt sich der Blick aufs Dorf.

"Ich bin nicht der Vorbild-Leudersdorfer, war nie im Junggesellenverein und das Leben im Dorf hat mich früher nicht wirklich interessiert. Aber über die Projektarbeit ist mir das Dorf mehr ans Herz gewachsen. Mein Blick hat sich geändert", erklärt David Gilles. Heute bezeichnet er Leudersdorf als "charmant und chic". "Früher kam es mir spießiger vor. Damit will ich nicht sagen, dass es wirklich so war", räumt Gilles ein, der nach einer abgeschlossen Schreinerlehre und einem Lehrgang zum Eventmanager jetzt eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann macht. Damit verfolgt er seine ursprünglichen Neigungen und stellt sie auf solide Füße. Gilles: "Schon seit zehn Jahren plane ich hauptsächlich Rockkonzerte." Gemeinsam mit einem Freund gründete er die Firma "Nachtgesellschaft". Die Projektarbeit über die 1150-Jahr-Feier hat ihn aber auf die Probe gestellt. Der 26-Jährige erklärt: "Ich hatte noch nie was in so einem großen Umfang gemacht. Das schwierigste war die Ausarbeitung des Kommunikationszieles und das Niederschreiben." Das Kommunikationsziel (Motto) steht in seiner Expertise mit "Wir schauen auf unsere Vergangenheit, wir schauen in die Zukunft, wir leben – gut und gerne – in unserem Heimatdorf" noch ausführlicher drin als auf den Plakaten wo "ein Dorf mit Vergangenheit und Zukunft" zu lesen ist. Beim Logo hatte Gilles einige Vorgaben des Gemeinderats und des Festausschusses zu beachten. Die markanten Gebäude Bürgerhaus und Kapelle sollten ebenso dabei sein wie die Kläpperkinder, die bereits als Vorlage für die Dorfchronik dienten. Ein Bekannter zeichnete für Gilles die Motive von Fotos ab. "Ich habe sie dann auseinander geschnitten und neu geordnet. So entstand das Logo", erzählt Gilles. Das Logo prangt jetzt auf allen Plakaten, Einladungen und 7000 Flyern, die verteilt wurden. Am einfachsten war für Gilles die Ausarbeitung der Logistik. Allerdings will er sich nicht die Lorbeeren anstecken: "Der 18-köpfige Festausschuss ist klasse. Ich bin beeindruckt vom Engagement des ganzen Dorfs." Immerhin gelte es über 160 Dienste für das Vier-Tages-Programm zu besetzen. Ortsvorsteher Thomas Heintz: "Davids Arbeit hat uns einen Überblick verschafft und die Dokumentation für die Organisation geliefert." Bauernhaus wird zur Schaltzentrale

Gilles hat in seiner Arbeit auch die Genehmigungen, die es im Vorfeld einzuholen gilt, nicht vergessen. Er hat sich um die Abwicklung der Gema-Rechte und -gebühren gekümmert. Zum Vorteil von Leudersdorf. Ortsvorsteher Heintz: "Das war für uns sehr hilfreich. Er hat mit denen richtig verhandelt. Wir wussten gar nicht, dass das geht und hätten viel mehr bezahlt." Außerdem hat Gilles angeregt, ein leer stehendes Bauernhaus in der Nähe des Festplatzes als Schaltzentrale zu nutzen. "Am Sonntag werden bis zu 5000 Besucher erwartet. Dann wird vor dem Haus ein Infostand aufgebaut und im Haus sind die DRK-Leute für eventuelle medizinische Notfälle", erklärt Gilles. Auch für die Dokumentation des historischen Dorffests ist gesorgt. Fotografen sind geordert und ein im Ort ansässiger Kameramann des WDR wird professionell die vielen Eindrücke im Film festhalten – damit die 1150-Jahr-Feier unvergesslich bleibt.

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