Da passt kein Menschenkörper durch

ADENAU. (red) Vor Beginn der neuen Biker-Saison hat die Straßenmeisterei Adenau an gefährlichen Streckenabschnitten einen Unterfahrschutz installiert.

 Wilhelm Jonas (links) und Rainer Larscheid an den neuen "motorradfreundlichen" Leitplanken. Foto: Gausmann

Wilhelm Jonas (links) und Rainer Larscheid an den neuen "motorradfreundlichen" Leitplanken. Foto: Gausmann

Spätestens mit dem "Anlassen" am Sonntag, 9. April, beginnt auf dem Nürburgring die Motorradsaison im Ahrkreis. Mehr Sicherheit für die Biker versprechen Maßnahmen, die die Straßenmeisterei Adenau in den vergangenen Tagen abgeschlossen hat. Mit dem Installieren eines so genannten Unterfahrschutzes an gefährlichen Streckenabschnitten sollen die Unfallfolgen für Motorradfahrer gemildert werden - denn bei einem Crash sind die Verletzungen bei ihnen meist besonders gravierend, da sie ohne schützende Karosserie unterwegs sind. Die üblichen Schutzplanken, die einen PKW bei einem Unfall auf der Fahrbahn halten, werden Motorradfahrern häufig zum Verhängnis. Sie rutschen unter ihnen hindurch und ziehen sich dabei an den Pfosten lebensgefährliche oder sogar tödliche Verletzungen zu. Der Anteil der schwer verletzten Zweiradfahrer ist im Vergleich mit dem gesamten Ahrkreis im Verantwortungsbereich der Polizeiinspektion Adenau besonders hoch. Bei insgesamt 336 Unfällen mit Verletzten zählte die Polizei in der Hocheifel und rund um den Nürburgring laut Statistik 2004 allein 138 verletzte Motorradfahrer. Die regulären Schutzplanken stehen 75 Zentimeter über der Fahrbahn und sind 30 Zentimeter hoch. Da bleiben 45 Zentimeter Freiraum über dem Boden, "und da passt ein Menschenkörper durch", weiß Wilhelm Jonas, Leiter der Straßenmeisterei Adenau. An gefährlichen Punkten wurde im Bereich der Straßenmeisterei Adenau deshalb der "Unterfahrschutz" installiert. In Außenkurven kann diese "zweite Leitplanke" verhindern, dass Motorradfahrer nach einem Sturz gegen den Pfosten prallen. Zurzeit werden an der B 257 zwischen Dümpelfeld und Adenau auf insgesamt 15 Kilometern solche Schutzplanken angebracht. Zwischen der nordrhein-westfälischen Landesgrenze und Kirmutscheid stehen außerdem noch weitere fünf Kilometer entlang der B 258 auf dem Programm. Insgesamt kostet die Maßnahme 200 000 Euro. Sie ist eine freiwillige Leistung des Landesbetriebes Straßen und Verkehr. Mit dem Anbringen des Unterfahrschutzes wird auf einigen Streckenabschnitten gleichzeitig die gesamte Schutzplanke samt Pfosten erneuert und somit auf den neuesten Stand gebracht.

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