"Dabei lern' ich was"

HILLESHEIM. Nicht nur Kinder müssen lernen: Auch die Hillesheimer Lehrer ziehen Konsequenzen aus dem ersten Jahr Ganztagsschule (GTS). Neu ist unter anderem die Sonder-Betreuung für Erstklässler.

"Dass es noch Dinge zu verbessern gibt, ist ganz klar. Wir sind immer noch auf dem Weg", sagt Helmut Römer. "Ich bin ja auch neu mit der Sache konfrontiert", bekennt der Rektor, der erst nach den Sommerferien sein Amt angetreten hat (der TV berichtete). "Aber ich bin sehr positiv davon überrascht, wie das läuft, wie die GTS angenommen wird und wie gut sie durchorganisiert ist."Am besten war's im Altenheim

Eine der wichtigsten Neuerungen beschloss das Kollegium bei den "I-Dötzchen": Die 19 Erstklässler, die seit September das GTS-Angebot wahrnehmen, wurden nicht mehr vom Start weg auf die Projekte verteilt, sondern blieben bis zum Beginn der Herbstferien zusammen, durchgehend betreut von Marion Schlösser. Im "Bolsdorfer Tälchen" durften sie "Natur erleben", so der Projektname: Sie bauten mit Unterstützung des Forstamts Holzhütten, die künftig von Schule und Kindergarten gemeinsam genutzt werden.Vier Stunden war Marion Schlösser täglich als feste Bezugsperson mit den Kindern zusammen: "Das halte ich auf jeden Fall für besser", sagt sie. "Die Kinder sind anfangs doch noch etwas orientierungslos, es gibt so viel Neues. So ist es für sie einfacher." Nach den Herbstferien steigen die Kleinen dann ins "normale" GTS-Pogramm ein."Die Gruppe ist zusammengewachsen. Und jetzt freuen sie sich darauf, dass sie auch andere Projekte wählen können", sagt Marion Schlösser, die vor der GTS bereits fünf Jahre lang in der "betreuenden Grundschule" dabei war. Auch nach den Ferien bleibt sie im Einsatz: Wer Probleme hat, kann sich auch weiterhin nachmittags an sie wenden."Ich war anfangs sehr skeptisch", sagt sie zur Einrichtung der GTS. Inzwischen aber spricht sie von einem "klasse Konzept. Weil die Kinder etwas lernen und sich wirklich wohl fühlen können."Ein Urteil, das von den Schützlingen der ersten Ganztagsschule im Kreis Daun weitgehend geteilt wird: "Die Projekte fand ich immer gut", schreibt Schüler Florian in einer Umfrage. Die Zusammenarbeit mit dem Altenpflegeheim "war das Beste", findet Julia aus der 2b. Gelegentlich meckern die Kinder über das Essen - sofern nicht Pizza, Pasta oder andere Lieblingsgerichte auf dem Plan stehen. Für einige war der GTS-Tag zu lang, andere fanden es bei den Hausaufgaben zu laut. Insgesamt gilt aber der Satz von Andreas, der über die Projekte befindet: "Sie machen mir Spaß. Dabei lern' ich was."Auch die Manöverkritik von Betreuern und Lehrern wurde berücksichtigt, zum Beispiel bei der Hausaufgaben-Betreuung. Die Schule setzt künftig auf mehr Förderung für Schwächere, etwa durch eine Mathematik-Gruppe ab November."Es ist für uns ganz wichtig, dass wir offen bleiben", sagt Lehrerin Gisela Wrobel. "Unsere Schule soll sich weiter entwickeln." Deshalb organisisiere man Fortbildungstage, zugleich gelte weiterhin das Angebot an alle anderen Schulen, sich in Hillesheim über die GTS zu informieren. Nach wie vor ist außerdem Christian Linden in der Region unterwegs, um Eltern und Kollegen vom "Projekt Ganztagsschule" zu berichten.

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