Dabei sein ist alles

DAUN. "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft": Alljährlich steht der Landeswettbewerb unter diesem Motto. Im Kreis treten in den beiden Klassen elf Dörfer und Ortsteile an.

Vom 15. bis zum 21. Mai werden wohlwollend-kritische Blicke auf elf Dörfer geworfen: Experten für Landwirtschaft, Denkmalpflege, Dorferneuerung, Landschaftspflege und Naturschutz bereisen die Wettbewerbsgemeinden. Niederehe, Leudersdorf (VG Hillesheim), Hinterweiler, Brockscheid, Deudesfeld, Oberstadtfeld (VG Daun), Ormont, Jünkerath, Gönnersdorf, Hallschlag und Birgel (VG Obere Kyll) stellen sich der Konkurrenz. Dass es jedoch kein Gerangel um erste Plätze ist, machen die Ortsbürgermeister und -vorsteher schnell klar. Der Grundtenor: Dabei sein ist alles.Anregungen für die zukünftige Entwicklung

"Wir haben zig Jahre nicht teilgenommen", schildert Ormonts Bürgermeister Cornelius Dahm die Motivation zum Mitmachen. "Doch jetzt ist für uns der Erhalt des Kindergartens besonders wichtig geworden. Wir erhoffen uns vom Wettbewerb Anregungen für die zukünftige Entwicklung. Die Platzierung ist eher unwesentlich." Auch Jünkeraths Ortschef Rainer Helfen betont: "Mitmachen setzt neue Impulse." Es gibt in der Gemeinde einen im vergangenen Jahr erstellten Leitfaden, der die Kommission sehr beeindruckte, "und wir suchen immer wieder neue positive Aspekte, es wird ständig aktualisiert". Jünkerath könne aufgrund seiner schwierigen geografischen Lage nicht mit "historisch gewachsenen Dörfern" konkurrieren, aber der Wettbewerb bewirke einen Handlungsdruck, durch den der Ort allein schon gewinnt.Trendumkehr ist geschafft

Dass die Investitionen für die Teilnahme höher sind als ein möglicher Gewinn, ist für Hinterweilers Bürgermeister Klaus Bramer keine Abschreckung. "Wir wollen einfach auf uns aufmerksam machen. Es sind viele gute private Maßnahmen im Dorf erfolgt und wir haben die Trendumkehr geschafft, dass wieder mehr junge Familien zuziehen." Es sei wichtig, über den Tellerrand zu schauen und die Vorschläge der Kommission als Wertung von Ist und Soll anzuerkennen. Ein "alter Hase" im Wettbewerb ist Deudesfeld. Nachdem in den 80er und 90er Jahren gute Platzierungen erreicht wurden, hat Günter Bill "keine großen Erwartungen" mehr: "Wir lassen uns überraschen. Wichtig ist nur, die Bürger zu motivieren, besondere Maßnahmen haben wir nicht getroffen." Mit Gelassenheit sieht er der Kommission entgegen, denn Lebensqualität und Infrastruktur seien sehr gut, das Vereinsleben intakt: "Viele Städter sind hergezogen und engagieren sich." "Nichts Spannendes" erwartet Brockscheids Bürgermeister Lothar Schneider. Der Ort ist mit Niederehe in der Sonderklasse und belegte 2002 in der Hauptklasse Platz zwei des Kreises: "Dieses Jahr wird die Teilnahme bei uns klein gehalten, wir gehen mit der Kommission einfach ungezwungen durchs Dorf, nichts ist geschönt. Die Bürger können mitkommen und nach möglichen Verbesserungen fragen."Party nach der Begehung

Für Oberstadtfeld und Arnold Möseler ist es die dritte Teilnahme. "Das Engagement der Bewohner ist stark, wir bleiben immer am Ball." Auf die schon zu 80 Prozent erledigte Dorferneuerung habe es viele begeisterte Rückmeldungen gegeben, und so hofft Möseler, den dritten Platz im Wettbewerb 2002 zumindest halten zu können. Aber: "Das Ganze ist eine langfristige Angelegenheit, und auch das Miteinander zählt, nicht nur das Äußere." Wie auch immer die Kommission Oberstadtfeld beurteilt, eins ist sicher: "Nach der Begehung gibt es eine Party für alle." Äußerst selbstbewusst wird Ortsvorsteher Alois Reinarz "sein" Leudersdorf präsentieren. Das 460-Einwohner-Dorf tritt nach einer längeren Pause (letztmals 1982) wieder an. Reinarz hat das Dorferneuerungskonzept von 1988 als Maßstab genommen: "Was im Konzept an Aufgaben stand, haben wir so gut wie alles erledigt, im öffentlichen und privaten Sektor. Unterm Strich steht fest: Leudersdorf ist wettbewerbsfähig."

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