Damit Ältere und Kranke gut versorgt leben können

Gerolstein · Seit dem Jahr 2008 hat jeder Versicherte einen Rechtsanspruch auf kostenlose und trägerneutrale Pflegeberatung. Diese wird im Landkreis Vulkaneifel von zwei so genannten Pflegestützpunkten geleistet. Einer der beiden hat seinen Sitz im Mehrgenerationenhaus in Gerolstein.

 Beim Pflegestützpunkt Gerolstein wird Beratung und Hilfe rund um das Thema Pflege angeboten. Beraterinnen sind (von links) Gertrud Simonis, Irmgard Uhlendorf, Monika Neumann und Britta Sarnes. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Beim Pflegestützpunkt Gerolstein wird Beratung und Hilfe rund um das Thema Pflege angeboten. Beraterinnen sind (von links) Gertrud Simonis, Irmgard Uhlendorf, Monika Neumann und Britta Sarnes. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. Es sind üblicherweise Angehörige, der Hausarzt, ein Nachbar, ein Betreuer, ein Mitarbeiter des Gesundheits- oder Sozialamts, die sich an den Pflegestützpunkt wenden, wenn Beratung und Hilfe rund um das Thema Pflege gebraucht werden. Ob nun plötzlich durch Schlaganfall, Unfall oder schwere Erkrankung alles anders geworden ist. Oder die Hilfebedürftigkeit eines älteren oder behinderten Menschen einen Grad erreicht hat, an dem es alleine nicht mehr geht.
"Es ist sinnvoll, dass wir zunächst einen Hausbesuch vereinbaren", erklärt Britta Sarnes, die gemeinsam mit Monika Neumann, Gertrud Simonis und Irmgard Uhlendorf das Team des Pflegestützpunkts Gerolstein bildet. Das Beratungsangebot gibt es seit über einem Jahr; nun haben die vier Fachkräfte endlich auch einen eigenen Bürotrakt im Untergeschoss des Mehrgenerationenhauses, in den ehemaligen Räumen der Caritas-Sozialstation. Bei einer Beratung stehen Informationen über medizinische, pflegerische und hauswirtschaftliche Angebote sowie über Leistungen und Finanzierungshilfen der Kranken- und Pflegeversicherung im Mittelpunkt.
"Wir beraten auch über die Möglichkeiten der Wohnraumanpassung", sagt Monika Neumann. Denn erstes Anliegen sei, dass die Betroffenen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung gut versorgt leben können.
"Ambulant vor stationär", nennt sie eine Devise der Pflegeversicherung. Der Hilfeplan ist in jedem Fall individuell. Er richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen. Er umfasst auch Versorgungsangebote wie Mahlzeiten- und Fahrdienste sowie stundenweise Betreuung durch ehrenamtliche Besuchsdienste. "Gleichzeitig achten wir darauf, dass pflegende Angehörige oder Bekannte selbst nicht dauerbelastet oder überfordert werden", betont Gertrud Simonis.
Voraussetzung für "die richtige Hilfe zum rechten Zeitpunkt" sei die genaue Kenntnis über das komplette Repertoire der regionalen Hilfedienste, beschreibt Irmgard Uhlendorf die Voraussetzung für einen passenden und verlässlichen Hilfeplan. Die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunkts Gerolstein halten neben der persönlichen Pflegeberatung auch Gesprächskreise mit pflegenden Angehörigen, schulen Angehörige von Demenzkranken, referieren über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und begleiten Ehrenamtliche. bb
Extra

Der Pflegestützpunkt Gerolstein ist für die Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll zuständig. Träger des Pflegestützpunkts sind das Sozialministerium Rheinland-Pfalz, der Landkreis Vulkaneifel und der Verband der Kranken- und Pflegekassen in Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Caritasverband Westeifel als Träger der seit 1996 bestehenden Beratungs- und Koordinierungsstelle. Die Servicezeiten sind montags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 9.30 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 bis 15 Uhr. Eine Außensprechstunde im Rathaus Hillesheim ist an jedem ersten Donnerstag im Monat von 9 bis 12 Uhr. Kontakt und Info: Raderstraße 9, 54568 Gerolstein, Telefon 06591/9494080 oder 9494082, Fax 06591/9494081, E-Mail: gerolstein@psp-vulkaneifel.de bb

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