Dann eben 2011: Kindergarten wird gebaut

Gerolstein · Der Pessimismus verflüchtigt sich: Die Stadt Gerolstein kann wegen deutlich gestiegener Einnahmen aus dem Forst und der Gewerbesteuer ihren Etat ausgleichen, in dem zu Jahresbeginn noch ein Loch von über einer Million Euro klaffte. Für 2011 ist die Stadtspitze ebenfalls zuversichtlich.

Mit 3,1 Millionen Euro ist nach überarbeiteter Planung das Investitionsvolumen für den neuen Kindergarten in der Raderstraße angesetzt, der im kommenden Jahr realisiert werden soll. Hinzu kommen wird aber noch gut eine halbe Million Euro für die Innenausstattung, den Spielplatz sowie Kunst am Bau - die aber vermutlich erst 2012 zu Buche schlägt.

Stadtbürgermeister Bernd May sagt: "Nach dem Dilemma dieses Jahres haben wir uns sortiert und nach den pädagogischen Vorgaben und denen des Landesrechnungshofs neue Überlegungen angestellt."

Nach Worten des Stadtbürgermeisters sei der nun ins Auge gefasste Zeitplan für den Kindergarten zwar "ambitioniert, aber machbar". Demnach solle die achtgruppige Einrichtung "bis Ende kommenden Jahres sicher bezugsfertig" sein.

Insgesamt sieht der Haushaltsansatz für kommendes Jahr ein Investitionsvolumen von 4,6 Millionen Euro vor. Darunter fallen Projekte wie der zweite Bauabschnitt der Hauptstraße, der städtische Anteil für den Weiterbau der Raderstraße und die Sanierung des Drees-Treppchens. Auch in den Stadtteilen wird investiert: für insgesamt rund 340 000 Euro. Der dickste Brocken davon ist die Sanierung des Sportplatzes in Lissingen mit veranschlagten 95 000 Euro. Abzüglich des beantragten Landeszuschusses verbleibt davon ein Stadtanteil von 57 000 Euro. "Wir haben an alle Stadtteile gedacht", sagt der erste Stadtbeigeordnete Hermann Lux.

An Gewerbesteuereinnahmen sind für nächstes Jahr zwei Millionen Euro eingeplant. "Das ist eine sehr defensive Herangehensweise", sagt Kämmerer Heinz-Josef Hockelmann. Denn bereits seit Ende des vergangenen Jahres spürt die Stadt die gesamtwirtschaftliche Erholung. Waren zu Jahresbeginn 2009 2,6 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen eingeplant, sind es zum Jahresende satte sechs Millionen Euro geworden. Und nach Ansicht des Kämmerers gibt es Anzeichen, dass die Erholung von Dauer ist. Da aber der Gerolsteiner Brunnen als mit Abstand bedeutendster Gewerbesteuerzahler der Stadt auch im großen Stil in neue Anlagen und Gebäude investiert und er daher weniger Gewerbesteuer zahlen muss, wurde lieber ein relativ geringer Wert angegeben.

Zur aktuellen Lage sagt May: "Wir befinden uns wegen der geänderten konjunkturellen Lage nun wieder in einer recht vernünftigen Situation."

Meinung

Schuldenabbau nicht vergessen

Höhere Gewerbesteuern für die Stadt Gerolstein bedeuten viel Gutes. Denn die wirtschaftliche Erholung dürfte auch beim Gerolsteiner Brunnen als größtem Gewerbesteuerzahler der Stadt angekommen sein. Das ist gut fürs Unternehmen und seine Mitarbeiter, die eine harte Zeit durchgemacht und nun hoffentlich eine bessere Zukunft vor sich haben. Höhere Gewerbesteuern sind auch gut für die Stadt. Die bekommt so das notwendige Geld, um die wichtigen Investitionen, die bereits begonnen wurden, zu Ende zu führen - allen voran den Kindergartenneubau. Doch auch der Ausbau von Hauptstraße und Raderstraße sollten eine positive Entwicklung für die Stadt mit sich bringen. Bleibt also noch der Bahnhof als "Großbaustelle". Das einzige Großprojekt, das dann anzugehen ist, heißt: Schuldenabbau. m.huebner@volksfreund.de

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