Soziales Darum sind die Ersthelfer in Kelberg so wichtig

Kelberg · Seit 2015 ist Marco Greif als „First Responder“ im Einsatz. Nun kommt mit Claudius Kroschel Verstärkung.

 Kelbergs Ersthelfer Marco Greif (rechts) bekommt mit Claudius Kroschel (links) Verstärkung. Das begrüßen  Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas (Zweiter von links) und der Beigeordnete und DRK-Ortsvereins-Vorsitzende Karl Heinz Sicken (Zweiter von rechts).

Kelbergs Ersthelfer Marco Greif (rechts) bekommt mit Claudius Kroschel (links) Verstärkung. Das begrüßen  Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas (Zweiter von links) und der Beigeordnete und DRK-Ortsvereins-Vorsitzende Karl Heinz Sicken (Zweiter von rechts).

Foto: Brigitte Bettscheider

„Das würde ich gerne machen“. An diesen Gedanken erinnert Marco Greif sich noch gut, als er seinerzeit von der Anschaffung eines Notfallrucksacks durch die Ortsgemeinde und der Suche nach einem geeigneten Ersthelfer erfuhr. Er meldete sich. Brachte doch der gelernte Schreiner und ausgebildete Rettungsassistent, der mit seiner Familie in Kelberg wohnt und hier in einem Hornbrillen produzierenden Unternehmen arbeitet, sämtliche Voraussetzungen an den „First Responder“ (siehe Info) mit.

Seither wird der heute 37-Jährige von der Rettungsleitstelle informiert, wenn sich in Kelberg oder den Ortsteilen ein Notfall ereignet – ob Krampfanfall, Herz-Kreislauf-Krise, Atemnot, Bewusstlosigkeit, Schlaganfall, Verkehrs- oder Arbeitsunfall. „Und auch einmal in den sechs Jahren eine Geburt“, erzählt Marco Greif.

Da hätten die aus dem Adenauer Raum stammenden werdenden Eltern an einer Tankstelle in Kelberg entschieden, statt weiter nach Daun ins Krankenhaus zu fahren und einen Krankenwagen zu rufen. Als „First Responder“ war damals auch Marco Greif rasch zur Stelle. „Das war ein besonderer und besonders schöner Einsatz“, sagt er. Überhaupt, betont er, fülle dieses Ehrenamt die Lücke, die häufig bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungswagen entstehe.

Neben Erste-Hilfe-Maßnahmen, für die die Ortsgemeinde den 2500 Euro teuren Notfallrucksack mit Defibrillator, Beatmungsbeutel, Verbandsmaterial, Blutdruckmessgerät und Halskrause anschaffte, sei meist auch beruhigender Beistand zu leisten – bei den Betroffenen und den Angehörigen.

„Das würde ich gerne machen“: So reagierte auch Claudius Kroschel auf den Aufruf der Ortsgemeinde Kelberg, dass zur Entlastung und Unterstützung von Marco Greif ein weiterer „First Responder“ gesucht werde. Der 54-Jährige war 2016 mit seiner Ehefrau aus der Pfalz in die Vulkaneifel umgesiedelt. Er ist von Beruf chemisch-technischer Assistent, inzwischen aber als freier Gutachter für Briefmarken tätig. Und er ist ausgebildeter Rettungsassistent mit langjähriger Erfahrung im Rettungsdienst. So bringt auch Claudius Kroschel die erforderliche Qualifizierung mit.

Die Ortsgemeinde nutzte Kroschels Beauftragung zum First Responder, um neben einem weiteren Notfallrucksack auch zwei Taschen mit Sauerstoffflaschen im Wert von je knapp 400 Euro anzuschaffen. Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas und der Erste Beigeordnete Karl Heinz Sicken, der auch Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kelberg ist, überreichten Marco Greif und Claudius Kroschel ihre Ausrüstung. Sie sagten: „Wir sind dankbar, dass sich die beiden zugunsten der medizinischen Erstversorgung der Bewohner von Kelberg und den Ortsteilen engagieren.“ Wobei hier eine Besonderheit bestehe, da es ja eine Rettungswache vor Ort gebe. Wenn aber der Rettungswagen ausgerückt sei, sei Kelberg bei Notfällen ein weißer Fleck, erläutert Karl Heinz Sicken. Es komme immer wieder vor, dass ein Wagen aus Daun, Adenau oder Mayen nach Kelberg gerufen werde, weil das eigene Fahrzeug unterwegs sei. „Dann verstreicht wertvolle Zeit“, sagt Sicken, „auch darum sind die Ersthelfer vor Ort so wichtig.“

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