Das Aus fürs Dauner Kurparkfest ist besiegelt

Daun · Die Ankündigung, dass das traditionelle Fest im Kurpark nicht mehr stattfinden wird, hat für einige Diskussionen gesorgt. Ein Zurück gibt es aber nicht, was in der jüngsten Sitzung des Stadtrats erläutert wurde. 2016 gibt es erstmals die Veranstaltung "Daun spielt" in der Innenstadt.

 Das Kurparkfest hat mit seinem Programm kleine wie große Besucher angelockt. Mit „Daun spielt“, wie man daran anknüpfen. TV-Foto/Archiv: Helmut Gassen

Das Kurparkfest hat mit seinem Programm kleine wie große Besucher angelockt. Mit „Daun spielt“, wie man daran anknüpfen. TV-Foto/Archiv: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG), HELMUT_GASSEN ("TV-Upload Gassen"

Daun. "Die Absage des Kurparkfests wegen Quellenschutz erscheint mir konsequent. Ich plädiere dafür, dass man den Kurpark umzäunt und generell für Besucher sperrt. So würden die Quellen umfassend geschützt. Vielleicht kann man ja eine Aussichtsplattform installieren, so dass die Besucher den gerade renovierten Kurpark wenigstens visuell genießen können. Die Kosten dafür wären sicher geringer als eine Instandhaltung des Parks": Wiltrud Wendels aus Daun nimmt es in ihrer Zuschrift an den TV mit Ironie, wenn es um die Diskussion um die Absage des Kurparkfests geht. Die Veranstaltung im Liesertal hatte sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Stadt entwickelt.Beliebter Flohmarkt


Die Möglichkeit, dass sich Vereine, Institutionen und Behörden beim Fest präsentierten, gehörte zum festen Bestandteil des Konzepts, hinzu kamen ein Rahmenprogramm und der sehr beliebte Kinderflohmarkt. Dass das Fest nach 23 Jahren nicht stattfinden soll, daran stört sich nicht nur Wiltrud Wendels. Auch die Stadtratsmitglieder Uli Domenghino (SPD) und Gerhard Herzog (Wählergruppe Reineke) hatten bedauert, dass das Fest "sang- und klanglos aufgegeben wird" (der TV berichtete).

Die Irritationen haben Stadtbürgermeister Martin Robrecht bewogen, in der jüngsten Sitzung des Stadtrats für Aufklärung zu sorgen. Auf den Punkt gebracht hat er es mit einem Satz: "Das Kurparkfest in der bisherigen Form ist nicht mehr durchführbar." Er verwies dabei auf eine Rechtsverordnung zum Schutz der Heilquellen im Liesertal von 2008. Darin steht, dass Märkte, Volksfeste oder Großveranstaltungen im Kurpark untersagt sind.
Dass das Fest aber dennoch bis zu diesem Jahr stattgefunden habe, sei "ein Fehler der Verbandsgemeinde", sagte Robrecht. Denn die VG-Jugendpflege habe für die Organisation verantwortlich gezeichnet. Die Stadt sei nur insofern beteiligt gewesen, als die Veranstaltung auf ihrem Gelände stattgefunden habe.

Ein weiteres K.-o.-Kriterium: Die in der Vergangenheit als Parkflächen genutzte Areal der Dauner und Dunaris Quellen steht nicht mehr zur Verfügung. Denn das Unternehmen zäunt das Betriebsgelände ein, um die strengen Hygienevorschriften für die Mineralwasserproduktion einzuhalten.

Der Gewerbe- und Verkehrsverein und die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Daun sowie der Verein Bürger für Bürger erarbeiten gemeinsam ein Konzept für eine neue Veranstaltung im Juni 2016 in der Innenstadt.Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass "im Bereich der Innenstadt sogar noch mehr möglich ist als im neu gestalteten Kurpark", heißt es in einer Pressemitteilung.
Es werde wieder einen Flohmarkt geben, bei dem Kinder, wie bisher, ihre Spielsachen selbst verkaufen können, und auch ein Bühnenprogramm sei vorgesehen.

Stadtbürgermeister Robrecht appellierte an die Ratsmitglieder, "Daun spielt" nicht von vornherein "kaputtzureden", sondern dem neuen Konzept eine Chance zu geben.

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