Das bricht den Dörfern das Herz

Pfarreienreform

Zur Neustrukturierung der Pfarreien im Bistum Trier (der TV berichtete mehrfach) schreibt diese Leserin:
Die in Bezug auf die "Pfarrei der Zukunft" propagandierte Resonanzphase hatte ich persönlich so verstanden, dass jede Pfarreiengemeinschaft beziehungsweise sogar jeder einzelne Katholik seine Meinung zu der vom Bistum Trier veröffentlichten Planung der Zusammenlegung der Pfarreien äußern solle.
Dabei ist man hier nicht mit dem Messerchen, sondern mit dem Hackebeilchen dran gegangen - aber das nur am Rande. Die Vorschläge der Synode, 60 Pfarreien zu etablieren, wurde in keiner Weise Rechnung getragen. Warum dann ein Synodenbeschluss? Oder ist es gewünscht, dass in vorauseilendem Gehorsam alles einfach abgenickt wird?
Die Pfarreiengemeinschaft Schönecken-Waxweiler, die sich in den vergangenen Jahren sehr gut zusammengefügt hat, soll jetzt nach den vorliegenden Plänen wieder auseinandergerissen werden.
In einer Unterschriftenaktion haben sich sehr viele Gläubige dafür starkgemacht, dass dieser Zusammenhalt auch in Zukunft bestehen bleiben soll. Diesem Wunsch und den öffentlich geäußerten Ansichten der hier ansässigen Menschen hat Michael Fischer, Vorsitzender des Pfarreienrats, direkt Ausdruck gegeben. Das heißt keineswegs, dass hier ein ‚Sonderweg für die Westeifel‘ gefragt ist.
Vielleicht hätten sich die Verantwortlichen, die Synodalen und die Bistumsleitung einmal den Vortrag von Professor Gerhard Henkel in Bezug auf die Zukunft der ländlichen Räume anhören sollen.
Ich zitiere wörtlich: "Die kommunale Gebietsreform der 70er Jahre hat die ländlichen Räume entmündigt. Man hat die in Jahrhunderten gewachsenen, lokalen Einrichtungen beseitigt (…) Ähnliches erlebt man aktuell in noch schlimmerer Form auf kirchlicher Ebene. Die Amtskirche beseitigt die Volkskirche! (…) Obwohl es kaum noch schlechter gehen könnte, macht die Amtskirche das Schlimmste, was man sich vorstellen kann: Das Bistum löst die oft seit Jahrhunderten bestehenden Pfarreien ganz auf und zwingt sie zu Gemeindefusionen. Aus vielen Gemeinden, die zig Kilometer auseinanderliegen, werden Großpfarreien gebildet, die man wohlklingend, aber nebulös ‚Pastorale Räume‘ nennt. Die Amtskirche ist momentan dabei, den Dörfern das Herz zu brechen."
Dem ist im Grunde genommen nichts mehr hinzuzufügen.

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