Das Feuer der Feder

GEROLSTEIN/DAUN. (bb) Die gemeinsame Präsentation des neuen Buches von Franz Josef Ferber ("Aus dem Leben eines Amtsschreibers") und der aktuellen Bilder von Walter Wilde ("Aquarellpoesie") fand bei großem Publikumsinteresse in der Gerolsteiner Volksbank statt.

"Feder und Papier entzünden mehr Feuer als alle Streichhölzer der Welt", zitierte Bürgermeister Matthias Pauly (Gerolstein) den amerikanischen Unternehmer Malcom S. Forbes und lobte das kulturelle Engagement der Volksbank Eifel Mitte. Deren Vorstandsvorsitzender Rainer Berlingen eröffnete die Doppelveranstaltung als einen Kunstgenuss der ganz besonderen Art und stellte die beiden Hauptakteure aus Daun als "der Eifel sehr verbunden" vor: Franz Josef Ferber feinsinnig und humorvoll schreibend, und Walter Wilde mit liebevollem Blick und geübter Hand malend. Die Vorstellung von Ferbers fünftem Buch und die Einführung in die wohl über 30. Ausstellung Wildes lag bei Josef Simons aus Gerolstein in den richtigen Händen. Der pensionierte Schulleiter streifte unterhaltsam durch deren Leben und Arbeiten. Simons erinnerte an große Kunstausstellungen, die Ferber als Leiter der Abteilung Schulen und Kultur bei der Kreisverwaltung Daun nach Gerolstein gebracht hatte. Er bescheinigte dem Autor, dass er es in besonderer Weise verstehe, Begegnungen und Begebenheiten zu erzählen, die Schmunzeln oder Betroffenheit hervorriefen und dem kleinen Mann ein Denkmal setzten. "Seine Bücher sind Zeugnis dafür, dass er als Amtsperson die Menschlichkeit bewahrt hat," sagte Simons, "sowohl bei aller Brisanz der Sozialfälle als auch, was ebenfalls nicht immer die reine Freude war, in seiner Zuständigkeit für Schulen und Kultur." Mit 40 Illustrationen runde Ferbers Freund Walter Wilde "die geschriebenen Schätze" des Buches ab. Der aus Sibirien stammende Maler habe sich mit geübtem Auge seine neue Heimat und die Menschen in ihrer Denk- und Lebensart erschlossen.Gespür für Stimmungen und Schwingungen

Mit drei Porträts überschnitten sich Buch und Ausstellung, erklärte Simons und wies auf die Eifelmaler Peter Otten und Adolf Molitor sowie auf den Gerolsteiner Museumsverwalter Josef Raskob hin. Dass die anderen Exponate der Ausstellung den Titel "Aquarellpoesie" zu Recht trügen, habe zu tun mit Wildes Gespür für Stimmungen und Schwingungen und seiner Fähigkeit, diese "zu verdichten, bis sie in ein Bild passen". Lang anhaltender Beifall für Josef Simons, Franz Josef Ferber, Walter Wilde sowie die Musiker Uli Nonn, Linda Haas, Stefan Kaiser und Christopher Thielen (Musikschule Landkreis Daun e.V.). Die Ausstellung "Walter Wilde: Aquarellpoesie" ist bis 4. November in der Volksbank Eifel Mitte, Sarresdorfer Straße 4, 54568 Gerolstein, mo.-fr. von 8.30 bis 16.30 Uhr zu sehen. Das Buch "Franz Josef Ferber: Aus dem Leben eines Amtsschreibers" ist im Helios-Verlag Aa- chen erschienen (16,80 Euro).jöl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort