"Das können nur wenige Schulen bieten"

Mit Unterstützung der Heizung-, Sanitär- und Klimatechnikinnung Westeifel ist neues Ausbildungscenter in der Gerolsteiner Berufsschule entstanden

 Franz Weber (Zweiter von links) zeigt Daniel Rothe, Snels Wonter, Pascal Schumacher und Viktor Bauer (von links) im neuen SHK-Ausbildungscenter eine der Installationswände. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Franz Weber (Zweiter von links) zeigt Daniel Rothe, Snels Wonter, Pascal Schumacher und Viktor Bauer (von links) im neuen SHK-Ausbildungscenter eine der Installationswände. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. "Das ist ein neuer Meilenstein in der Fachkräfteausbildung", meint Obermeister Alois Schmitz. Die Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik-Innung Westeifel (SHK) hat 120 000 Euro in ein Ausbildungscenter an der Gerolsteiner Berufsschule investiert. Der Kreis hat als Träger weitere 55 000 Euro beigesteuert. Heute wird das SHK-Center eröffnet.

Theoretische Erklärungen praxisnah umsetzen

"Das Labor ist richtig klasse. Es gibt nur wenige Schulen, die so was bieten können", meinen Viktor Bauer und Snels Wonter. Die beiden gehören zur Berufsfachschulklasse II und könnten in einen SHK-Beruf einsteigen.

Für Viktor ist ein Job als Klimatechniker vorstellbar. Der 18-Jährige sagt: "Es gefällt mir, wenn ich das Ergebnis meiner Arbeit sehe und die Anlage funktioniert." Im neuen Ausbildungscenter werden vorrangig die 80 Auszubildenden aus den 3,5 Lehrjahren der SHK-Branche unterrichtet.

Die Fachlehrer Petra Preehl und Franz Weber waren am Aufbau des Labors beteiligt. Weber spricht von "traumhaften Lehrbedingungen": "Die Veranschaulichung ist das Wichtigste. Jetzt können wir theoretische Erklärungen praxisnah umsetzen." Wären ehemals Abgas-Verlust-Berechnungen nur als Formel-Zahlen-Werk unterrichtet worden, könne jetzt mit Software das reale Beispiel simuliert und mit dem Prüfgerät am Kessel gemessen werden. Im SHK-Ausbildungscenter stehen elf Brenner, auch Solartechnik und Wärmepumpen, teilweise gesponsert von namhaften Herstellern. Durch Glasflächen sind verschiedene Verlegetechniken von Fußbodenheizungen erkennbar. Die komplette SHK-Technik ist an Demonstrationswänden installiert. Weber: "Jetzt können wir einzelne Bauteile sowie deren Wirkungsgrade exakt unterrichten."

Der SHK-Innung war die Einrichtung des Ausbildungscenters ein Herzensanliegen. Obermeister Alois Schmitz sowie Thomas Gerhardy und Winfried Zahnen haben seit Januar an der Umsetzung gearbeitet. Insgesamt 550 Stunden haben etliche Innungsbetriebe investiert. Entstanden ist ein topmodernes Center, wo jeder Arbeitsschritt vom Computer aus überwacht oder gesteuert werden kann. Dirk Kleis, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westeifel, meint begeistert: "Das SHK-Center ist vielfach nutzbar. Neben der Ausbildung können auch Fortbildungen für Fachkräfte abgehalten sowie neue Techniken den Innungsbetrieben vorgestellt werden."

Insgesamt hat die SHK-Innung Westeifel 120 000 Euro investiert. Der Kreis Vulkaneifel hat im Zuge der kompletten Neustrukturierung der Berufsschule 55 000 Euro in diesen Zweig gesteckt. "Eine gute Investition in die künftige Ausbildung junger Leute aus den Landkreisen Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm", sind sich alle Beteiligten einig.

Walter Doenhardt, Studiendirektor im gewerblichen Bereich der Berufsschule, stellt die Besonderheit heraus: "Außer bei uns ist in der Region diese Ausbildung nur noch in Trier möglich. Es ist außergewöhnlich, was die SHK-Innung hier geleistet hat."

Auch die KFZ-Innung hat dafür gesorgt, dass die Lehrwerkstatt aufgepeppt wird, und die Maler-Innung hat eine neue Absauganlage installiert. Doenhardt: "Ohne diese Unterstützungen könnten wir diese Ausstattungen mit unseren Mitteln nicht stemmen."

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