Das Nebeneinander soll zum Miteinander werden

WIESBAUM/HILLESHEIM. Mit wem kann ich als Unternehmen zusammen arbeiten, wer kann etwas für mich tun? Diese Fragen waren Inhalt einer Veranstaltungsreihe, bei der sich die Mieter des Higis und des Industrie- und Gewerbepark (IGP) miteinander trafen, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen

Rund 30 Unternehmen sind im Higis und Industrie- und Gewerbepark inzwischen beheimatet, was einer Auslastung der Flächen und Räume von 85 Prozent entspricht. Higis, das steht für Handwerk, Industrie, Gründer/Gewerbe, Innovation und Service. Hier finden Existenzgründer und junge Unternehmen perfekte Bedingungen vor, ohne die Last einer eigenen Immobilie tragen zu müssen. 8500 Quadratmeter Fläche stehen gründungswilligen Unternehmen zur Verfügung, und diese Chance haben in den vergangenen Jahren schon einige Firmen genutzt, die heute nach der Gründungsphase feste Sitze in Hillesheim oder Umgebung haben. Die moderne Architektur als auch die Infrastruktur setzen Zeichen. Neben den vermiet- und verkaufbaren Räumlichkeiten verfügt das Higis auch über einen Konferenz-, Tagungs- und Veranstaltungsbereich, einen Gastronomiebetrieb und als Besonderheit über eine hauseigene Kindertagesstätte, in der Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren betreut werden können. Fast 400 Menschen haben inzwischen im Higis und Gewerbepark einen Arbeitsplatz gefunden - ein positiver Aspekt, der nicht hoch genug zu bewerten ist. Betriebe in unterschiedlichen Branchen und Größenordnungen von der Baufirma, Beleuchtungsfirma, Dachdecker, Immobilienservice, Metall-Recycling-Firma bis zur Management- und Personalberatung haben sich in Wiesbaum niedergelassen, arbeiten nebeneinander und kennen sich doch kaum. "Jeder arbeitet vor sich hin, und keiner weiß, welche Möglichkeiten hier im Higis zur Zusammenarbeit bestehen. Es ist aber gerade in der heutigen Zeit wichtig, dass eine Kommunikation untereinander besteht", sagt Andreas Stein, der eine Firma für Koordinaten- Messtechnik besitzt und Teile für große Firmen wie Porsche, Ford oder Stihl genau ausmisst. Dieses Nebeneinander zu einem Miteinander zu verändern, war Zweck einer neuen Veranstaltungsreihe, bei der sich die Mieter des Higis und IGP ihren Nachbarn vorstellen sollen. "Die Idee ist aus einem Unternehmerstammtisch im Juli dieses Jahres entstanden, wobei die Frage aufkam, wer überhaupt hier tätig ist. Denn die meisten kennen sich gar nicht und wissen auch nicht, was der andere beruflich macht. Direkte Geschäftsbeziehungen gibt es nur wenige", erklärt Higis-Geschäftsführer Stefan Mertes. Alle sollten an einem Strang ziehen

Die Premiere fand nun statt, wobei Andreas Stein seine Firma ASQ- Koordinaten-Messtechnik vorstellte und Bernd Werner sein Ingenieurbüro für Anlagen- und Verfahrenstechnik, Stahlbaukonstruktionen, Rohrleitungspläne, technische Berechnungen und Planungen. Und das Erstaunen war groß angesichts der technischen Möglichkeiten, welche beide Unternehmen haben. Den richtigen Weg ging direkt Andrea Revers, die in Üxheim- Leudersdorf eine Firma für Coaching, Kommunikationskonzepte und Verhaltenstraining hat und demnächst eine Zweigstelle im Higis eröffnet. "Ich wurde eingeladen und bin aus Neugier gekommen, weil ich einfach einmal sehen wollte, wo ich mich demnächst wiederfinde. Es war eine tolle Gelegenheit, Produkte und Leute kennen zu lernen, einen Einblick in das zu bekommen, was hier im Higis so alles passiert und ins Gespräch zu kommen." Nach ihrem Einzug ins Higis will Andrea Revers sich und ihr Unternehmen bei einer der nächsten Veranstaltungen auch vorstellen. Auch Illa-Asträa Lanser-Stütz, die mit ihrem Mann ein Beleuchtungsgeschäft führt, ist der Meinung, dass man sich im Higis besser kennen lernen sollte, um Berührungspunkte zu finden. "Das gegenseitige Kennenlernen ist ganz wichtig, weil viele hier Kontakte haben, die wiederum anderen nutzen könnten. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, jeder dem anderen hilft, können wir mit Sicherheit etwas erreichen."