Projekt Das Projekt: Philosophen für den Philosophenweg

Daun · Künstler Franziskus Wendels hat eine Idee, um einen der schönsten Wander- und Wohnwege in Daun zu bereichern. Wiederverwendung spielt eine Rolle.

 Der aus der Kreisstadt stammende und in Köln lebende Künstler Franziskus Wendels möchte in dem Dauner Philosophenweg ein der Bedeutung des Straßennamens entsprechendes Projekt realisieren.

Der aus der Kreisstadt stammende und in Köln lebende Künstler Franziskus Wendels möchte in dem Dauner Philosophenweg ein der Bedeutung des Straßennamens entsprechendes Projekt realisieren.

Foto: Brigitte Bettscheider

Nicht nur, dass der Künstler Franziskus Wendels (Köln) die Zeit, die er mit seiner Familie mit drei Kindern an seinem Zweitwohnsitz im Dauner Philosophenweg verbringen kann, besonders schätzt: Dort stehen auch das Haus seiner Großeltern und sein Elternhaus. „Die Höhenlage unmittelbar am Wald ist einmalig, und der Straßenname ist besonders schön“, meint Franziskus Wendels, als er dem Trierischen Volksfreund seine Idee, den Philosophenweg zu bereichern, vorstellt.

Prominente Namensvettern habe der Philosophenweg, hat er recherchiert. So sollen sich in Heidelberg einst beim Wandeln darauf die Gedanken von Gelehrten in steifen Gehröcken gelockert haben. So führt ein gleichnamiger im Taunus von Kronberg nach Königstein  mitten durch den Opel-Zoo und ein Weiterer im japanischen Kyoto entlang einer Kirschbaum-Allee. Auch Berlin und Jena haben Philosophenwege.

„Philosophen für den Philosophenweg“ heißt das Projekt, das Franziskus Wendels schon seit ein paar Jahren im Kopf hat. Und da ihm inzwischen von Stadtbürgermeister Martin Robrecht und dem städtischen Bauausschuss  Zustimmung signalisiert wurde, geht es nun an die Realisierung.

Nach Wendels’ Idee sollen entlang des etwa drei Kilometer langen Rundweges ungefähr ein Dutzend nicht mehr benötigter Grabsteine abgelegt oder gesetzt werden. Auf ihrer Rückseite sollen Sprüche von Philosophen eingraviert werden. „Das sieht auch in 50 Jahren noch gut aus“, ist sich Franziskus Wendels sicher.

Etwa 30 Grabsteine werden pro Jahr auf dem Dauner Friedhof aufgegeben. Er werde besonders geeignete auswählen und Kontakt zu den Angehörigen aufnehmen, beschreibt Wendels diesen Aspekt seines Plans.

Liege die Zustimmung vor, sollen die Grabmähler vom Friedhof in den Philosophenweg gebracht werden – von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs, so lautet die Zusage des Stadtbürgermeisters. Dass sich jemand findet, der die Gravur vornimmt – „da bin ich ganz zuversichtlich“, sagt Franziskus Wendels.

Und hat auch schon jemanden an der Hand, der die auf einen Betrag im unteren vierstelligen Bereich geschätzten Kosten trägt: Der Lions Club Daun habe sich bereit erklärt, die Finanzierung zu übernehmen, da das Projekt zu seinen Leitlinien passe, sich regional für Kultur und Soziales zu engagieren. Fehlen noch die philosophischen Zitate. Dabei kann sich jeder einbringen. Ab sofort können Vorschläge abgegeben werden (siehe Info).

Nach etwa einem Jahr wird die Sammelaktion beendet, und eine Jury wählt diejenigen Zitate aus, die eingraviert werden. „Aber auch die anderen Sprüche sollen veröffentlicht werden“, betont Franziskus Wendels – zum Beispiel in einer kleinen Broschüre. Zeitplan? Maximal zwei Jahre bis zur Einweihung.

 Franziskus Wendels möchte in dem Dauner Philosophenweg ein der Bedeutung des Straßennamens entsprechendes Projekt realisieren. Foto: Brigitte Bettscheider

Franziskus Wendels möchte in dem Dauner Philosophenweg ein der Bedeutung des Straßennamens entsprechendes Projekt realisieren. Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider

Wer sich an dem Projekt von Franziskus Wendels beteiligen möchte, kann dies über die E-Mail-Adresse philosophenweg-daun@freenet.de, über die Homepage www.philosophenweg-daun.jimdofree.com oder über den Briefkasten an der Infotafel am Philosophenweg in Daun tun.

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