Das Schlupfloch ist bald Geschichte

Daun · Die Arensbergstraße in Daun ist eine Navifalle: Regelmäßig werden LKW und Busse in die schmale Straße geleitet. Zum Leidwesen der Anlieger, die aber auch der Durchgangsverkehr nervt. Nun ist eine Lösung in Sicht: Im kommenden Monat beginnen die Arbeiten, mit denen die Verkehrssituation geändert wird.

Daun. Der Nächste bitte: "In dieser Woche war es ein Autotransporter, der vor unserem Haus gelandet ist. Interessanterweise stand auf dem LKW ,Wir machen den Weg frei\'. Passt wie die Faust aufs Auge", berichtet Bernd Hein. Er hat nicht nachgezählt, wie viele Lastwagen sich in dem Teil der Dauner Arensbergstraße, in dem der 72-Jährige wohnt, schon verirrt haben.
Alltäglicher Durchgangsverkehr


Aber die LKW-Fahrer, die sich von ihren Navigationsgeräten in das schmale Sträßchen lotsen lassen, sind nicht das größte Problem der Anwohner dieses Teils der Arensbergstraße. Nerven kostet sie der alltägliche Durchgangsverkehr. Vor allem morgens ist die schmale Straße bei Fahrern beliebt, die den vermeintlich schnellsten Weg vom südlichen Ende der Stadt beispielsweise in Richtung Behördenzentrum nehmen.
Als Provisorium war die heutige Verkehrsführung vor gut 30 Jahren deklariert worden. Hein: "Niemand hat damals gedacht, dass es so viele Jahre bis zu einer Änderung dauern würde." Aber nun kommt sie - nach einigen Jahren Vorlauf: Die Ausschreibung der Arbeiten ist erfolgt, am 8. Mai wird in der Sitzung des Bauausschusses der Stadt der Auftrag vergeben. Laut Verbandsgemeindeverwaltung soll es am 21. Mai losgehen.
Nach diversen Ankündigungen in den vergangenen Jahren waren die Anwohner skeptisch, wenn ein möglicher Termin für den Beginn der Bauarbeiten genannt wurde. "Aber jetzt glaube ich es wirklich, dass es losgeht. So konkret war es noch nie", sagt Bernd Hein.
Zwischenzeitlich hatte es eine Verzögerung wegen Problemen mit Grundstückseigentümern gegeben. Grundstücksprobleme? Da war doch was: Der Ausbau der angrenzenden Bahnhofstraße hatte sich um ein Jahr verzögert, weil sich Stadt und die Eigentümer von zwei Grundstücken, die für die Umsetzung des Projekts benötigt wurden, zunächst nicht hatten einigen können.
Damals hatte die Stadt Daun sogar ein Enteignungsverfahren eingeleitet (was nach einem Kompromiss wieder eingestellt wurde), aber so ernst waren die Probleme in der Arensbergstraße nicht.
Die Planung wurde so aktualisiert, dass nur auf städtischem Grund gebaut wird.
Vorgesehen ist, dass durch den Ausbau der über die Arensbergstraße in die Stadt führende Verkehr komplett in Richtung Parkplatz Wirichstraße geleitet wird. Die derzeitige Möglichkeit, über die Arensbergstraße in Richtung Post zu kommen, gibt es nach dem Ausbau nicht mehr.
Das Teilstück, das an Bernd Heins Haus vorbeiführt, wird Sackgasse.
Wie bisher können Autofahrer von der Lindenstraße/AOK auf den Wirichparkplatz fahren. Oberhalb der künftigen Sackgasse entstehen zusätzliche Parkplätze.
Extra

Die Kosten für den Straßenbau (zusätzlich stehen Kanal- und Wasserleitungsarbeiten an) werden auf rund 350 000 Euro geschätzt, allerdings hofft die VG-Verwaltung, dass die Ausschreibung ein niedrigeres Ergebnis bringt. Da das Bauvorhaben im Stadtsanierungsgebiet liegt, trägt das Land 80 Prozent der Kosten, den Rest die Stadt. Die Bauarbeiten werden bis zum Herbst dauern. sts

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