Kultur Das Unerklärliche und das Handfeste auf einen Blick

Daun/Daun-Steinborn/Köln · Die Jahresgabe des Kulturkreises Daun stammt von Hans Christian Rüngeler. Das Bild „Himmel und Erde“ wurde in der Kreissparkasse Vulkaneifel vorgestellt.

 „Himmel und Erde“ heißt das Motiv der Jahresgabe des Kulturkreises. Es stammt von dem Künstler Hans Christian Rüngeler (Zweiter von links) – hier mit  Siegfried Czernohorsky (links) und Roy Coppack (Zweiter von rechts) vom Kulturkreis sowie dem KSK-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Pitzen (rechts).

„Himmel und Erde“ heißt das Motiv der Jahresgabe des Kulturkreises. Es stammt von dem Künstler Hans Christian Rüngeler (Zweiter von links) – hier mit  Siegfried Czernohorsky (links) und Roy Coppack (Zweiter von rechts) vom Kulturkreis sowie dem KSK-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Pitzen (rechts).

Foto: Brigitte Bettscheider

So wie Kunst immer Inszenierung war und ist, so hielt Siegfried Czernohorsky, zweiter Vorsitzender des Kulturkreises Daun, es auch mit der Vorstellung der Jahresgabe. Richtig spannend machte er es. So blieb zunächst ein gut gehütetes Geheimnis, von wem das Motiv stammt und um welches Kunstwerk es sich handelt. Auf wen aus den Reihen der Kulturkreis-Künstler passt denn „Meister des Gestaltens mit Form und Farbe, Licht und Schatten und Meister des Spiels mit den Ausdrucksformen der Epochen der Kunstgeschichte“?

Und noch einen Meistertitel (nämlich des Symbolischen und Geheimnisvollen) verlieh Czernohorsky dem noch Unbekannten. Er skizzierte dessen künstlerischen Lebensweg (siehe Info). Als schließlich der Laudator erklärte, dass das Atelier auf der Anhöhe im Wald hinter dem Dauner Stadtteil Steinborn liege, von wo aus der Künstler einen wunderbaren Blick in die Eifellandschaft mit ihrem täglichen und jahreszeitlichen Wandel habe, wurde der Name in den Reihen der Gäste geraunt: Hans Christian Rüngeler, ein Dauerbrenner in den Jahresausstellungen und mit dem Farbholzschnitt „Aufwärts“ bereits im Jahr 2006 Stifter des Motivs einer Jahresgabe.

Nun also „Himmel und Erde“ mit dem Untertitel „Eifelmaar“. Das Original in Öl auf Leinwand stammt aus dem Jahr 2017 und ist 100 mal 75 Zentimeter groß. Was Rüngelers ureigener Anspruch an seine Bilder ist, kommt auch hier zum Tragen: Die Motive sollen schön sein in ihrer Wirkung mit Licht und Schatten, und sie sollen das Herz der Menschen erreichen. Er führe das Auge des Betrachters zu bestimmten Punkten im Bild, erklärte er und wies auf die wohl durchdachte Komposition des Auf- und Absteigens und auf die Bezüge zum Kubismus und zu den Architektur- und Landschaftsbildern von Lyonel Feininger hin.

Und was bei vielen nach der Enthüllung des Bildes bei der Vernissage der Jahresausstellung (der Trierische Volksfreund berichtete) zu den ersten Assoziationen gehörte, bestätigte Rüngeler mit dem Hinweis, dass er die Skizze bei Schalkenmehren gezeichnet habe. „Ich nehme zunächst die Landschaft in mich auf, dann schaue ich nur noch auf den Skizzenblock und male ausschließlich im Atelier“, beschrieb er seine Arbeitsschritte.

Mit dem Titel „Himmel und Erde“ füge er das Unerklärliche und das Handfeste zusammen, sagte Rüngeler. Und erhielt viel Lob dafür bei der Ausgabe des hochwertigen handsignierten Drucks in limitierter Auflage.

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