Das Wetter ist sein Hobby

Mehren · Wenn es ums Wetter geht, weiß Rentner Klaus Fügen aus Mehren Bescheid. Denn der 66-Jährige beobachtet seit 40 Jahren das Wetter in Mehren für den Deutschen Wetterdienst. Dafür wurde der ehemalige Verwaltungsbeamte jetzt von Bundespräsident Joachim Gauck mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

 Große Ehrung: Ute Bursian vom Wetterdienst (Zweite von rechts) überreicht Klaus Fügen (Dritter von links) die Bundesverdienstmedaille. Darüber freuen sich auch (von links) Tochter Susanne, Andreas Schüller als Vertreter der Ortsgemeinde und Ehefrau Mechthild. TV-Foto: helmut gassen

Große Ehrung: Ute Bursian vom Wetterdienst (Zweite von rechts) überreicht Klaus Fügen (Dritter von links) die Bundesverdienstmedaille. Darüber freuen sich auch (von links) Tochter Susanne, Andreas Schüller als Vertreter der Ortsgemeinde und Ehefrau Mechthild. TV-Foto: helmut gassen

Mehren. Wer ein echter Wetterfrosch sein will, muss früh aufstehen. So wie Klaus Fügen aus Mehren. Er ist als Beobachter des Deutschen Wetterdiensts (DWD) tätig. "Jeden Morgen um 7.50 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit muss ich die Messung machen", erklärt er. Und das seit 40 Jahren. Dafür wurde er nun vom Bundespräsidenten Joachim Gauck mit der Bundesverdienstmedaille geehrt.
Fügen ist einer von etwa 1800 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die Messstellen des Deutschen Wetterdienstes betreuen. Der ehemalige Verwaltungsbeamte Klaus Fügen wurde im Juni 1972 Wetterbeobachter, als der Förster Fritz Schäfer, der die Aufgabe fünf Jahre gemacht hatte, nach Daun versetzt wurde und einen Nachfolger suchte.
"Die Wetterstation musste hier oben in Mehren auf einer Höhe von 500 Meter Höhe bleiben, also habe ich mich gemeldet. Wetterbeobachtungen waren damals für mich aber auch neu. Die Begeisterung dafür kam erst nach und nach", sagt er.
In seinem Garten steht eine so genannte Niederschlagstation aus Edelstahl. In einem Gefäß sammelt sich der Niederschlag, diesen gießt der Eifeler Wettermann in ein Gefäß mit Messskala, wo die Millimeter je Niederschlag angezeigt werden. "Ich muss den täglichen Niederschlag sowie im Winter die Höhe des gefallenen Schnee messen, deshalb habe ich im Winter auch mehr Arbeit", erzählt er.
Zudem kontrolliert er den Bodenzustand auf Frost oder festen Niederschlag wie Hagel. Das alles trägt er dann in ein Heft des DWD ein. Einmal im Monat werden die Daten per Post an den DWT versandt, der aufgrund der Daten aus allen Wetterstationen und Messstellen Wettervorhersagen erstellt. Aber auch für Gutachten werden die Daten verwendet. "Auch bei mir haben schon Versicherungen bei Überspannungs-schäden ihrer Kunden angefragt, ob es in der betreffenden Zeit in der betreffenden Region ein Gewitter gab", sagt der Mehrener.
Den Klimawandel hat der 66-Jährige aber selbst bisher nicht bemerkt. "Das kann ich auch nicht sagen, da ich keine zusammenhängenden Daten habe. Ich bin da auch nicht kompetent genug", räumt er ein.
Aber fleißig, wie Ute Bursian, Leiterin der Regionalen Messnetzgruppe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus Offenbach, bei der Übergabe der Bundesverdienstmedaille in Mehren betont. "Herr Fügen hat seine Arbeit in den 40 Jahren immer mit großem Engagement und Zuverlässigkeit gemacht, das ist eine anerkennenswerte Leistung, die zu Recht gewürdigt wird", sagt sie.

Ob Fügen weitermacht? Na klar! "Wenn die Gesundheit es zulässt, mache ich die 50 auch noch voll", versichert er.

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