Daumen hoch fürs Gotteshaus

DAUN-WEIERSBACH. In sechswöchiger Arbeit haben sechs Weiersbacher Bürger ehrenamtlich das Innere der St. Franz Xaver Filialkirche im Dauner Ortsteil renoviert. Heraus kamen dabei auch einige Geheimnisse der kleinen Kirche.

"Wir sind mit Gnaden beschenkt worden", sagt Ferdi Holz lächelnd, wenn er an den Lohn denkt, den er und seine Kollegen Gottfried Schneiders, Alois Holz, Werner Thielen, Heini Lorse und Leo Thielen für ihre sechswöchige Arbeit bekommen. Ehrenamtlich haben die sechs nämlich das Innere und Äußere der Dorfkirche renoviert.Vor 30 Jahren zum letzten Mal gestrichen

Die kleine St. Franz Xaver Filialkirche im Dauner Ortsteil Weiersbach stammt aus dem Jahr 1738 und zeichnet sich durch ihre sehenswerte Pietà und den Holzaltar mit seinen Knorpelsäulen aus. Doch der Zahn der Zeit hatte an ihrem Innern genagt. "Durch das jahrzehntelange Abbrennen der Kerzen waren die Wände und die Decke verraucht, der letzte Anstrich war mindestens 30 Jahre her, und es gab viele Risse in der Decke. Das war kein gutes Gesamtbild mehr", sagt Leo Thielen. Gottfried Schneiders weiß über die Decke genau Bescheid: "Das Gewölbe ist eine Holzkonstruktion, auf der mit Lehm und Stroh eine Schicht aufgetragen ist. Ein nur drei Millimeter dicker Verputz ist darauf als Außenschicht aufgelegt." Also musste etwas getan werden, und die Seniorentruppe des Ortes hatte sich vorgenommen, dies anzupacken. Gemeinsam wurde der rauchgeschwärzte Anstrich an den Wänden und der Decke abgekratzt, und heraus kam ein kleines Geheimnis der Kirche. "Am oberen Teil der Wand und unten war früher einmal eine Ranke rundum aufgemalt. Unser Maler, der auch den neuen Anstrich in der Kirche ausführte, hat mit Hilfe des Computers Schablonen von den Ranken angefertigt und das Muster, so wie es früher war, auf den neuen Anstrich aufgemalt", erzählt Leo Thiesen. Auch die Bänke wurden einer Renovierung unterzogen und bekamen einen neuen Anstrich, und die Elektrik der Kirche wurde von Elektriker Gerd Pauken kostenlos erneuert. Nun erstrahlt die kleine Kirche wieder in hellem Glanz, und die ehrenamtlichen Helfer sind alle zufrieden, besonders mit dem Arbeitsklima während der sechswöchigen Renovierung. "Wir haben gemütlich zusammen geschafft und jeder wusste, was er zu machen hat", resümiert der 69-jährige Gottfried Schneiders. Gut 5500 Euro für Material und Arbeitslohn für den Maler werden die Kosten trotz des kostenlosen Einsatzes der Seniorentruppe noch betragen, aber das bereitet kein Kopfzerbrechen. "Es ist noch Geld vom früheren Kapellenverein vorhanden, und auch der Pfarrgemeinderat hat beim Karnevalszug in Üdersdorf etwas verdient - die Frauen haben Waffeln gebacken und verkauft. Ich gehe davon aus, dass dies zusammen für die Kosten reicht", sagt Leo Thielen.

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