Daun ist für ihn so schön wie Down Under

Obwohl seine Vorfahren aus Australien stammen, ist er ein waschechter Eifeler: Emu Speedy lebt im Wildpark Daun. Hier ist er geboren und von seinem Vater aufgezogen worden.

Daun-Pützborn. Emu Speedy steht ruhig im Gehege des Wildparks Daun, und mit ihm seine acht Geschwister, die alle hier in der Eifel geboren wurden. Mit der Ruhe ist es aber schnell vorbei, wenn sie die grüne Schachtel erblicken in der Hand eines Besuchers erblicken und hören, wie es darin klappert. Die Vögel wissen: Jetzt gibt es Futter. Also drängen sie sich alle und versuchen, den besten Platz zu ergattern.
Eigentlich stammen Emus aus Australien, aber sie fühlen sich in Daun genauso wohl wie in "Down Under". Regelmäßige Nachzuchten im Wildpark sind der Beleg dafür. Speedys Vater ist derzeit erneut mit Brüten beschäftigt. Denn bei Emus sind es nicht die Weibchen, die sich um den Nachwuchs kümmern. Sobald sie ihre Eier gelegt haben, überlassen sie diese Aufgabe den Männchen. Acht Wochen dauert es, bis die Küken schlüpfen. Der Hahn nimmt während dieser Zeit keine Nahrung zu sich. Auch nach der Geburt ist der Vater für die Aufzucht der Jungen zuständig.
Speedy hat seinen Namen bekommen, weil er so schnell laufen kann. Das muss er auch, denn fliegen kann er schließlich nicht. Emus können eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde erreichen, aber meistens lässt Speedy es gemächlicher angehen. Einen großen Teil des Tages ist er ohnehin mit Fressen beschäftigt. Insekten findet er selbst reichlich, pflanzliche Kost wie Kohl, Salat oder Getreide bekommt er von seinen Pflegern. Zu dick darf er aber auch nicht werden, denn wenn zu viel Gewicht auf seine dünnen Beine drückt, kann das zu Haltungsschäden an den Füßen führen.
Emus sind in weiten Teilen Australiens heimisch, nur im Regenwald und in den Wüsten fehlen sie. Weil sie mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen klarkommen, machen ihnen auch die Eifeler Winter nichts aus. Speedy könnte sich zwar in einen Unterstand zurückziehen, aber den sucht er nur selten auf. Viel lieber ist er draußen im Gehege, das er sich mit den Alpakas, den südamerikanischen Kamelen, teilt. Die piesackt er auch gerne einmal mit seinem Schnabel.
Freilebende Emus erreichen ein Alter von zehn bis zwanzig Jahren. In Tierparks können sie jedoch noch deutlich älter werden. So darf auch Speedy noch auf ein langes Leben in der Eifel hoffen. daj

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