Corona „Es gibt keinen Anlass zur Sorglosigkeit“

Daun · Trotz hoher Impfquote und moderater Inzidenz mahnt Amtsarzt Schneiders, weiter achtsam zu sein.

 Die sogenannte Impfbrücke soll verhindern, dass übriggebliebene Vakzine verfallen. Das sei aber im Vulkaneifelkreis bislang ohnehin nicht passiert.

Die sogenannte Impfbrücke soll verhindern, dass übriggebliebene Vakzine verfallen. Das sei aber im Vulkaneifelkreis bislang ohnehin nicht passiert.

Foto: dpa/Marijan Murat

Nicht nur die Verantwortichen der Stadt Daun, sondern auch der Kreisverwaltung Vulkaneifel sind zuversichtlich, dass die zweite Badesaison an den Maaren unter Coronabedingungen besser laufen wird als das Auftaktjahr. So sagte Landrätin Julia Gieseking (SPD) bei der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz: „Die Badezeiten wurden um jeweils eine Stunde verlängert, es dürfen mehr Besucher rein und das Reservierungssystem ist besser. Ich denke, es wird gut laufen.“

Damit spielte sie explizit nicht auf das Wetter an, sondern auf die geänderten Rahmenbedingungen der aktuellen, seit 2. Juni laufenden Freibadsaison an. Neu ist: Das Areal am Gemündener Maar ist neu vermessen worden, um exaktere Zahlen zu haben, was die Auslastungskapazitäten unter Corona-Bedingungen angeht.

Herausgeommen ist, dass mehr Besucher reindürfen als im vergangenen Jahr: pro Schicht 365 statt bislang 280.  Und die Schichten, die reserviert werden können, wurden zudem um jeweils eine Stunde verlängert: von 11 bis 15 Uhr und von 16 bis 20 Uhr.

Dank dieser Änderungen ist man auch zuversichtlich, das Problem des Wildbadens in dem Naturschutzareal außer­halb des Freibads deutlich eindämmen zu können. Denn das zu überwachen, ist Sache des Ordnungsamts in der Kreisverwaltung.

So sagt der leitende staatliche Beamte Klaus Benz: „Wir sind sehr entspannt, was die aktuelle Badesaison angeht: Das System wurde deutlich verbessert, sodass viel mehr Badegäste das Bad werden besuchen könnnen.“ Dennoch kündigt er an: „Die Wahrscheinlichkeit, außerhalb des Bades kontrolliert zu werden, wird größer. Und dann kostet es richtig Geld.“

Ein positives Fazit ziehen die Verantwortlichen auch zur Impfbrücke, die seit kurzer Zeit im Impfzentrum in Hillesheim eingerichtet worden ist. Und die funktioniert so: Impfwillige können sich als Nachrücker für eine kurzfristige Corona-Schutzimpfung mit übrig gebliebenem Impfstoff registrieren. Wenn Impfdosen übrig sind, muss die Impfung sehr zeitnah stattfinden. Wer sich in die Impfbrücke einträgt, muss deshalb auch so schnell wie möglich (bis zu 45 Minuten) zum Impfzentrum in Hillesheim kommen können.

 Die Anmeldung funktioniert ausschließlich über das Online-Formular auf der Homepage des Landkreises Vulkaneifel unter www.vulkaneifel.de/impfbruecke. Impfkoordinator Dieter Schmitz sagt: „Das läuft alles sehr gut. Im Schnitt machen wir so täglich 15 bis 20 Impfungen für Kurzentschlossene, an Spitzentagen waren es auch schon mal 50.“

Doch auch vor Einrichtung dieses Online-Anmeldeverfahrens wurde darauf geachtet, dass kein Vakzin verfällt. „Dann haben unsere Leute sich ans Telefon gehängt und rasch noch 20, 30 Leute angerufen. Das entfällt jetzt“, berichtet Schmitz.

Was trotz zunehmender Impfquote (aktuell sind es mehr als 53 Prozent der Kreisbevölkerung) und moderater Sieben-Tage-Inzidenz (51,1) laut Gesundheitsamtschef Volker Schneiders gilt, ist, weiter achtsam zu sein, möglichst wenige Kontakte zu haben und sich an die gängigen Hygiene- und Abstandsregeln zu halten – „auch wenn wir es alle mehr als leid sind“, mahnt er.

Er betont: „Es gibt keinen Anlass zur Sorglosigkeit.“ Denn ein sprunghafter Anstieg der Inzidenz ist weiterhin möglich, wie die vergangene Woche gezeigt hat, als es nach Ausbrüchen in zwei Großfamilien wieder rasant über die 50-er-Marke ging. Das hatte zur Folge, dass es mit weiteren Lockerungen ersteinmal ein Ende hatte.

Vor allem bei den gebeutelten Gastronomen und Hoteliers sorgen solche sprunghaften Anstiege für Ängste, wo sie doch monatelang der Öffnung ihrer Häuser entgegengefiebert und dementsprechend organisiert und eingekauft haben. Eine erneute Schließung wäre für viele sehr schmerzlich, für einige unverkraftbar.

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