Ausstellung Hohe Berge – weite Wege
Daun · Südtirol und Nordamerika waren die Reiseziele, zu denen die Dauner Fototage am Wochenende insgesamt 900 Gäste mitnahmen.
Zwei abenteuerlustige Paare, zwei unterschiedliche Reiseziele – damit haben die Dauner Fototage am Wochenende Fotofreunde angelockt. Den Auftakt bestritten Siglinde Fischer und Walter Steinberg mit einem Reisebericht über ihre Wanderungen durch Südtirol und die Dolomiten. Wie bei Anita Burgholzer und Andreas Hübl mit ihrer Tour durch Nordamerika, durchliefen auch Steinberger und Fischer im Forum Daun eine Art Vortragsmarathon. Denn statt einmal vor 450 Gästen zu sprechen, mussten sie gleich dreimal ihren Vortrag präsentieren, um die Corona-Bedingungen in geschlossenen Sälen einzuhalten.
Wichtiger Begleiter bei ihren Wanderungen durch die Dolomiten in Südtirol war für Walter Steinberg und Siglinde Fischer ihr Hund Motte: „Sie hat uns immer gezeigt, wenn es etwas Interessantes zu sehen gab.“ Und das waren dann Schneehühner, Steinböcke oder Murmeltiere. Neben grandiosen Bergpanoramen und vielen Nahaufnahmen von Pflanzen, Insekten oder Blüten kamen die insgesamt sieben Kameras der Bergwanderer aber auch bei der Begegnung mit Menschen zum Einsatz.
Mit seinem lockeren Vortragsstil hat Steinberger dafür gesorgt, dass die gut 100 Minuten dauernde Mischung aus Naturaufnahmen und filmischen Interviews immer spannend blieb. Die Gespräche mit einem Holzschnitzer, einem promovierten Naturwissenschaftler, der mittlerweile lieber auf einer Alm Käse herstellt, oder der Einblick in eine wichtige Tradition der Südtiroler, die Blasmusik, haben mit dazu beigetragen, dass am Ende ein sehr langer Applaus stand.
Mit Fahrrädern statt Wanderschuhen waren Anita Burgholzer und Andreas Hübl unterwegs. Allerdings haben die beiden Oberösterreicher auch rund 5000 Kilometer von Kanada bis zur mexikanischen Grenze bewältigt. Great Divide Mountains Tour, so heißt die Strecke offiziell. „Das hat uns fasziniert, die Wildnis, die Weite Nordamerikas vom Fahrradsattel aus zu erleben“, erklärt Hübl im Gespräch. Drei Monate haben sie sich Zeit genommen. „Je kleiner die Wege, umso schöner ist es für uns“, beschreibt Burgholzer ihren gemeinsamen Antrieb. „So eine Reise ist für uns immer wie ein Reset am Computer, wo Du einfach alles zurücksetzt und schaust, in welche Richtung sind wir wieder gestrudelt“, sagt Burgholzer lachend.
Mit viel guter Laune präsentieren die beiden auch ihren gemeinsamen Vortrag. So kommt in der Präsentation die nächtliche Angst im Zelt vor herumstreifenden Bären auf Futtersuche nicht als künstliches Spannungselement daher, sondern als Teil einer wirklich gelungenen Bilderschau. Die zeigt neben Naturaufnahmen auch die Menschen, die entlang der Strecke leben.
Für die Zuschauer waren beide Vorträge unterhaltsam: „Spannend und auch lehrreich“, nannte ein Gast den ersten Vortrag. „Wunderbar, einfach wunderbar“, lautete das Fazit einer Damengruppe.
Am 12. November enden die Dauner Fototage mit einem Vortrag von Martin Engelmann über die letzte Prophezeihung der Maya.