Dauner Freibad: Im August rollen die Bagger ans Maar

Daun · Die Kommunalaufsicht hat die etwa 500 000 Euro teure Modernisierung des Schwimmbads am Gemündener Maar genehmigt. Zudem wird die Frist, in der der bereits genehmigte Zuschuss der Europäischen Union abgerufen werden muss, voraussichtlich bis Januar 2014 verlängert.

 Baustellenidyll: Das Nichtschwimmerbecken am Gemündener Maar sieht derzeit noch aus wie eine Ruine. Der aufgeschüttete Boden soll das Becken stabilisieren, bis es ab August umgebaut wird. TV-Foto: Tobias Senzig

Baustellenidyll: Das Nichtschwimmerbecken am Gemündener Maar sieht derzeit noch aus wie eine Ruine. Der aufgeschüttete Boden soll das Becken stabilisieren, bis es ab August umgebaut wird. TV-Foto: Tobias Senzig

Daun. Die Modernisierung des Schwimmbads am Gemündener Maar steht seit Jahren auf der Agenda der Dauner Stadtverwaltung. Mehrmals wurde umdisponiert und umgeplant, im März hat der Stadtrat ein neues Konzept verabschiedet.
Das nimmt die klamme Kommune mit 200 000 Euro in die Pflicht. Deshalb musste die Kommunalaufsicht des Kreises das Vorhaben genehmigen und der Stadt Daun erlauben, einen Kredit dafür aufzunehmen. Das hat sie nun getan, der Ausbau kann losgehen.
Die letzte formale Vorgabe hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung erledigt, damit die Ausschreibung vorbereitet werden kann. Möglichst Anfang August sollen dann die Bagger anrücken. Und die Arbeiten müssen dann zügig vorangehen: Bereits Ende des Jahres muss alles fertig sein, bis Januar 2014 die Abrechnung stehen.
Warum die Eile? Damit die EU ihren Anteil - immerhin die Hälfte der Investitionssumme - auch zahlt, soll das Geld möglichst schnell abgerufen werden. Denn die Zusage liegt schon seit drei Jahren vor, und bis dato war davon ausgegangen worden, dass sie nur noch bis Oktober gültig ist.
Aber etwas mehr Zeit hat die Stadt nun doch: In der Stadtratssitzung wurde berichtet, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Frist bis Januar kommenden Jahres verlängert wird.

Die Kosten: 522 000 Euro. 50 Prozent davon steuert die EU bei, zehn Prozent die VG. Für den Rest (rund 200 000 Euro) kommt die Stadt Daun auf.

Der Plan: Der Bereich des bisherigen Schwimmerbeckens wird renaturiert. Das heißt: Die Beckenwand zum Maar hin wird herausgezogen, der Betonboden gebrochen. Der Beckenrand an der Treppe zur Liegewiese bleibt bestehen. Dort wird eine Treppe angebracht, über die Badegäste direkt ins Maar steigen können.
In einem Bereich des ehemaligen Schwimmbeckens wird eine neue Wanne aus Beton gegossen - das neue Nichtschwimmerbecken. Es wird zwölf mal neun Meter groß und zwischen 40 und 120 Zentimeter tief. Damit ist es wesentlich kleiner als das alte Becken.
Zudem ist geplant, eine Badeinsel im Maar aufzuschütten und dort einen Kletterturm aufzustellen. Grund dafür ist, dass das Bad besonders für Kinder und Jugendliche attraktiver werden muss. Denn daran bindet die EU ihre Fördermittel.

So sieht es jetzt aus: Baden im Maar ist ohne Einschränkung möglich. Auch die sanitären Anlagen funktionieren. Schon jetzt sieht es im Bereich des Schwimmerbeckens jedoch aus wie auf einer Baustelle. Im Becken ist kein Wasser - stattdessen wurden Steine und Grund hineingeschüttet. "Das dient der Befestigung des Beckens", weiß Bademeister Matthias Falz. Das Material stammt aus Probebohrungen, die die Festigkeit des Untergrunds prüfen sollten.
Auch der Kiosk ist nicht in Betrieb: "Die bisherige Pächterin wurde auf eigenen Wunsch aus dem Vertrag entlassen", sagt Arnold Schneider, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung. "Wegen der Bauarbeiten wurde für das Jahr 2013 auf eine Ausschreibung verzichtet." Für die Saison 2014 soll aber wieder ein Pächter gefunden werden.

Die Vorgeschichte: Seit Jahren ist die Modernisierung des Schwimmbads ein Wunsch der Stadt Daun. Nach der Bewilligung des EU-Fördergelds hofften die Dauner auf die Unterstützung der Landesregierung - 30 Prozent der Baukosten sollte das Land beisteuern. Doch im November 2011 kam eine Absage aus Mainz.
Um Geld zu sparen, sollte das vorhandene Becken weiterverwendet und ein neues darauf befestigt werden. Das ist aber angesichts der untersuchten Bodenverhältnisse nicht zu vertretbaren Kosten möglich.
Der neue Plan, bei dem das alte Becken teilweise abgerissen wird, wurde erst im Januar dieses Jahres vorgestellt.Extra

Hallen- und Freibad Gerolstein: samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr geöffnet, im Juni macht das Bad unter der Woche immer um 11 Uhr auf, von Juli bis August schon um 10 Uhr. Schluss mit dem Badespaß ist dann um 20 Uhr. Erwachsene zahlen 3,30 Euro, Kinder und Jugendliche 2,20 Euro. Freibad Kelberg: Öffnungszeiten und Preise: täglich ab 10 Uhr, Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro. Naturbad Schalkenmehrener Maar: täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet, Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 zahlen 1,50 Euro. Naturfreibad Pulvermaar: Das Gillenfelder Bad ist derzeit noch wegen Umbaus geschlossen. Anfang Juli soll die Badesaison aber losgehen. Dann kann täglich von 10 bis 20 Uhr geschwommen werden. Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro. Freibad Stadtkyll: Das Bad ist seit dieser Saison geschlossen. Grund ist, dass die klamme VG nicht für die Sanierung aufkommen kann. Ausweichmöglichkeit: der Kronenburger See im nahen Nordrhein-Westfalen. Das Badegelände ist den ganzen Tag über geöffnet, der Eintritt ist kostenfrei. Nur das Parken kostet zwei Euro pro Tag. sen

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