Dauner geben Gas auf dem Weg zur Qualitätsstadt

Daun · Große Resonanz auf das Vorhaben des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun: Mittlerweile haben sich 30 Betriebe bereiterklärt, bei einem neuen Zertifizierungs- und Qualitätsvorhaben für Kommunen mitzumachen.

Daun. Wer wird erste Qualitätsstadt in Rheinland-Pfalz? Diesen "Titel" würde sich gerne die Stadt Daun sichern, aber die Konkurrenz wächst: Neben Hachenburg im Westerwald hat zwischenzeitlich auch Bernkastel-Kues Interesse bekundet.
Die Eifeler Kreisstadt ist aber schon über die reine Interessenbekundung hinaus und hat in dieser Woche eine weitere Voraussetzung erfüllt: ein Service-Qualifizierungsseminar für 17 Betriebe und Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Ein weiteres Seminar folgt Mitte Juni.
Derzeit machen 30 Unternehmen mit. Eine Bilanz, die Friedhelm Jax, Inhaber des Edeka-Markts und Teilnehmer des ersten Seminars, für "ordentlich" hält. Er hofft, dass der gelungene Start auch andere Firmen dazu bewegt, mitzumachen.
Was im Tourismus längst Standard ist, wird - unter Federführung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH - auch auf Städte und Gemeinden übertragen: ein einheitliches Service-Qualitätssiegel. Die Initiative ist noch jung, erst in diesem Jahr wurde sie gestartet. Deshalb besteht die Chance, dass Daun als erste Stadt im Land das Siegel bekommen könnte, obwohl Hachenburg etwas voraus ist. "Und deshalb geben wir Gas", sagen der Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV), Hans-Dieter Wilhelm, und die Qualitätsstadt-Koordinatorin Michaela Schenk.
Erste Hürde im März genommen


Ende März wurde das Projekt in einer GVV-Versammlung vorgestellt, und schon an diesem Abend wurde die erste Hürde genommen: 15 Teilnehmer waren als Mindestzahl vorgegeben, aber es fanden sich gleich an die 20 Mitgliedsbetriebe, die ankündigten mitzumachen. Mittlerweile sind es 30, eine Resonanz, die Wilhelm sehr freut, "war es doch im Vorfeld schwer einzuschätzen, ob wir wirklich genügend Interessenten finden." Mit dabei ist auch die Volksbank RheinAhrEifel, für die Volker Pressel das Qualifizierungsseminar absolviert hat.
Warum macht die Bank mit? "Es geht bei diesem Projekt ja auch darum, dass möglichst viele in Daun zusammenarbeiten, um die Attraktivität der Stadt noch zu erhöhen, deshalb war es für uns wichtig, uns daran zu beteiligen", sagt Pressel.
Stefan Bost (Wild- und Erlebnispark Daun) hat schon direkt bei der Vorstellung des Projekts "Qualitätsstadt" seine Teilnahme angekündigt: "Ich will diese gute Idee und auch das große Engagement des Gewerbevereins unterstützen."
Alle Beteiligten versprechen sich einen "enormen Anstieg des Bekanntheitsgrads" von Daun, sollte die Zertifizierung als erste "Qualitätsstadt" im Land erreicht werden. Deshalb lautet die Vorgabe: Daun muss sich sputen. Das Zertifikat "Qualitätsstadt" richtet sich an alle Dienstleister einer Kommune, egal ob Gastronomie, Handel, Handwerk, Hotels, Ärzte, Bibliotheken oder Schwimmbäder. Die Verleihung des Zertifikats ist an die Erreichung einer Mindestanzahl an teilnehmenden Betrieben/Einrichtungen/Institutionen geknüpft, bei Kommunen unter 25 000 Einwohner müssen es mindestens 15 sein. Mit dabei sein muss ein kommunaler Betrieb, im Fall von Daun ist es die Tourist-Info. Die teilnehmenden Betriebe erarbeiten Service-Standards, die für drei Jahre verbindlich sind. Für Daun könnten das einheitliche Öffnungszeiten für die Geschäfte sein, was bislang - trotz des Einsatzes des GVV-Vorsitzenden - nicht gelungen ist. Vorstellbar wären auch gemeinsame Werbeauftritte, einheitliche Schaufenstergestaltungen und mehr Infos für ausländische Gäste.

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