Dauner Klinik braucht mehr Platz

Daun · Dem Dauner Krankenhaus geht es wirtschaftlich gut, was es ihm erlaubt, die Bandbreite des Angebots Schritt für Schritt zu vergrößern. Das Motto dabei: so viel wohnortnahe Versorgung wie möglich.

 Das Krankenhaus in Daun hat umstrukturiert. Das Team der urologischen Abteilung freut sich darüber: (Foto unten, von links) Laura Thome, Kathrin Schneider, Andrea Lanser, Chefarzt Dr. Franz Spies, Fachärztin Dr. Evelyn Anderson, Oberarzt Dr. Bruno Dühr, Judith Lindner, Maria Kistner und Elke Rehrmann. TV-Foto: Stephan Sartoris; Foto: Krankenhaus

Das Krankenhaus in Daun hat umstrukturiert. Das Team der urologischen Abteilung freut sich darüber: (Foto unten, von links) Laura Thome, Kathrin Schneider, Andrea Lanser, Chefarzt Dr. Franz Spies, Fachärztin Dr. Evelyn Anderson, Oberarzt Dr. Bruno Dühr, Judith Lindner, Maria Kistner und Elke Rehrmann. TV-Foto: Stephan Sartoris; Foto: Krankenhaus

Daun. Vor 130 Jahren ist das Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun eingeweiht worden. Etwa 70 Kranke konnten damals aufgenommen werden, heute werden jährlich etwa 9300 Patienten stationär und rund 26 000 ambulant behandelt. Während andere Häuser um ihre Zukunft bangen, gibt es in Daun keine Existenzängste. "Dem Krankenhaus Daun geht es gut", sagt Geschäftsführer Franz-Josef Jax. Konkrete Zahlen will er nicht verraten, aber: "2013 haben wir ein positives Geschäftsergebnis erreicht, und auch für 2014 sieht es gut aus."
Es wird also Gewinn erwirtschaftet, und der ist laut Jax "auch dringend notwendig." Denn es seien nach wie vor bauliche und medizinische Veränderungen erforderlich, um sich für die Zukunft zu rüsten. "Und dafür brauchen wir eigenes Geld, um investieren zu können, weil die öffentlichen Mittel allein längst nicht mehr reichen."
In den vergangenen Jahren wurde viel Geld in die Hand genommen, um beispielsweise ein Onkologiezentrum, die Gefäßchirurgie, eine geriatrische und eine psychosomatische Abteilung sowie ein MRT (mit Praxis) einzurichten. Jax: "Alles nach dem Prinzip: so viel wohnortnahe medizinische Versorgung wie möglich."Großes Raumproblem


Diesem Motto folgend ist vor Kurzem die seit 1977 bestehende urologische Belegabteilung in eine Hauptfachabteilung des Krankenhauses umgewandelt worden, geleitet von Chefarzt Dr. Franz Spies. Er sagt: "Die Umstrukturierung der Abteilung ist zur langfristigen Sicherung der heimatnahen ambulanten und stationären Versorgung urologischer Patienten erforderlich." Die Umstrukturierung sei auch als eine Reaktion auf den sich abzeichnenden Ärztemangel zu sehen, der die ländlichen Gebiete und die dortigen Krankenhäuser schon längst erreicht habe.
Für den stellvertretenden ärztlichen Direktor, Dr. Alfred Kuckartz, sichert der zum 1. Juli vollzogene Schritt "auch den Bestand des Hauses und macht es ein Stück weit attraktiver", sagte er bei der Einführung des neuen Chefarztes in dieser Woche.
Ausruhen auf dem Erreichten ist bei den Dauner Krankenhaus-Verantwortlichen aber weiter nicht drin. "Wir haben nach wie vor ein großes Raumproblem", sagt Geschäftsführer Jax. Vergangene Woche sei das Haus wieder mal zu fast 100 Prozent ausgelastet gewesen: "Dann stoßen wir an unsere Grenzen."
Warum also nicht einfach mehr Platz schaffen? Einfacher gesagt als getan in Daun, denn das Klinikareal mit Haupt- und Nebengebäuden liegt so am Rand der Innenstadt, dass Erweiterungen in die Breite kaum möglich sind. In den vergangenen Jahren ging es deshalb häufig nach oben, wenn es galt, mehr Platz zu schaffen, um die Angebotspalette des Krankenhauses zu erweitern. "Unsere Probleme können im Sinne der Patienten und der Mitarbeiter nur mit einem Anbau gelöst werden", sagt Jax. Bei der Planung dieses Zehn-Millionen-Projektes - vorgesehen zwischen Verwaltungstrakt und der Pflegeschule - sei man schon recht weit gekommen.
"Es werden voraussichtlich im Herbst letzte Gespräche mit dem Land zu führen sein. Dann hoffen wir, dass im kommenden Jahr mit dem Neubau begonnen werden kann."Extra

Trägerin des Krankenhauses in Daun ist die Gesellschaft der Katharinenschwestern mbH mit Sitz in Münster (Westfalen). Das Krankenhaus hat 530 Mitarbeiter. Die Trägergesellschaft betreibt auch das Seniorenhaus Regina Protmann, die Alten- und Krankenpflegeschule und das Medizinische Versorgungszentrum (jeweils in Daun) sowie das Regina-Protmann-Stift (Seniorenheim) in Kelberg. sts

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