Dauner Markt nun konkurrenzlos

Daun/Gillenfeld · Über viele Jahre haben Gillenfeld und Daun stets gleichzeitig am ersten Adventswochenende zum Weihnachtsmarkt eingeladen. Aber in der Pulvermaargemeinde war in diesem Jahr die Resonanz zu gering, deshalb wird dort eine Pause eingelegt.

Noch drei Wochen, dann ist erster Advent, seit vielen Jahren der traditionelle Termin für die Weihnachtsmärkte in Gillenfeld und Daun. Nicht so in diesem Jahr: Die Veranstaltung in der Kreisstadt ist konkurrenzlos, denn in Gillenfeld ist der Markt abgesagt worden.

Kein endgültiges Aus: Für immer? "Nein, wir legen für 2012 eine Pause ein", erklärt Ortsbürgermeisterin Heike Hermes. Die Gemeinde zeichnet seit vielen Jahren für die Organisation des Weihnachtsmarkts verantwortlich.
"Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen und ist sicher nicht populär, aber die Resonanz bei den Ausstellern ist deutlich geringer ausgefallen als in den vergangenen Jahren", sagt Heike Hermes. Konkret bedeutet das: Bislang gab es mehr als 40 Stände auf dem Markt, in diesem Jahr hatten aber nur gut 20 Aussteller Interesse bekundet.
Das wertet die Ortsbürgermeisterin nicht als grundsätzliches Desinteresse am Markt, sondern viele der Aussteller hätten persönliche Gründe wie Krankheit oder Ähnliches als Begründung für die Absage angeführt.
Mit dieser Zahl von Ausstellern habe aber in Gillenfeld kein Markt präsentiert werden können, wie es die Besucher in der Vergangenheit gewohnt gewesen seien.
Hermes: "Das wollten wir nicht und haben uns für die Pause entschieden." Und wie geht es weiter? "Wir nehmen uns Zeit, neue Ideen zu entwickeln", kündigt sie an, "verbunden mit dem Wunsch, möglichst für 2013 ein tragfähiges Konzept zu haben."

Sorgenkind des Gewerbevereins: Auch in Daun stand der Markt, der dort "Weihnachtsdorf" heißt, auf der Kippe. "Es ist sehr ernsthaft über den Fortbestand diskutiert worden, und im Sommer stand der Markt eigentlich schon vor dem Aus", erinnern sich Dieter Wilhelm, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV), und Geschäftsführer Wolfgang von Wendt.
Das Weihnachtsdorf war seit längerem ein Sorgenkind des für die Organisation verantwortlichen GVV, weil finanzieller Aufwand und Ertrag nicht mehr in einem vertretbaren Verhältnis gestanden haben.
Zwischen 3000 und 5000 Euro musste der GVV in den vergangenen Jahren drauflegen, "was wir uns nicht mehr länger leisten konnten und was auch gegenüber den Mitgliedern nicht mehr vertretbar war." Deshalb die Bitte an die Stadt um Unterstützung, aber ohne diese zu überfordern, denn deren Kasse ist bekanntlich nicht üppig gefüllt.
Die Bitte wurde erhört. "Wir können künftig die Weihnachtsdorf-Hütten kostenlos im Bahnhof, der der Stadt gehört, lagern", berichten Wilhelm und von Wendt. Die Unterbringung hatte bislang allein jährlich 2000 Euro gekostet.
Dieser dicke Brocken ist weg, mit weiteren Unterstützungen über die Stadt und die Touristinformation soll das Defizit künftig im Rahmen gehalten werden. "Dank der Unterstützung geht es weiter. Ein Minus bis zu 1000 Euro nehmen wir in Kauf, denn die Meinung ist einhellig, dass sich eine Stadt wie Daun es sich nicht leisten kann, keine solche Veranstaltung zu haben."

Weiter auf bewährtem Areal: Das Weihnachtsdorf ist also auch für 2012 gesichert, und das auf dem angestammten Areal auf dem Wirichparkplatz, wo laut Wilhelm und von Wendt 24 Hütten aufgebaut werden.
Sie sind nun gespannt, ob die Absage des Gillenfelder Weihnachtsmarkts etwas für Daun bringt: "Mal schauen, ob es sich auswirkt, dass unser Weihnachtsdorf ohne diese Konkurrenz stattfindet."Extra

Öffnungszeiten: Das Dauner Weihnachtsdorf wird am Freitag, 30. November, um 17 Uhr vom GVV-Vorsitzenden Dieter Wilhelm und Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen eröffnet. Am Samstag, 1. Dezember, ist der Markt von 11 bis 21 Uhr und Sonntag, 2. Dezember, von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

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