Dauner Soldaten bekommen Verstärkung

Daun · In der Dauner Heinrich-Hertz-Kaserne stehen in naher Zukunft einige Veränderungen an. Dazu gehört, dass künftig jedes Jahr regelmäßig 60 und mehr Soldaten außerhalb Deutschlands Dienst tun werden.

Daun. Es ist fast schon ein halbes Jahr her, dass die gute Nachricht aus Berlin die Eifel erreichte: Die Präsenz der Bundeswehr in Daun und Gerolstein ist gesichert. Mit der Entscheidung des Verteidigungsministeriums geht es in der Heinrich-Hertz-Kaserne in der Kreisstadt aber nicht einfach weiter wie bisher, denn der Standort steht vor zahlreichen Neuerungen.
So bekommt der seit gut einem Jahr von Oberstleutnant Günther Daniels geführte Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 einen neuen Namen: Bataillon Elektronische Kampfführung 931.
Aber es bleibt nicht nur beim neuen Namen, sondern es gibt "neue Aufträge und damit verbunden gravierende Änderungen in der Organisation des ,Dauner Ohrs zur Welt\'", kündigt der Kommandeur an.
Mehr Auslandseinsätze


Fast 50 Jahre lang sind die Dauner Soldaten fast ausschließlich in der Kaserne tätig, nur knapp 25 Prozent waren in Auslandseinsätzen. Künftig aber werden jedes Jahr regelmäßig 60 und mehr Soldaten außerhalb Deutschlands Dienst tun.
Die derzeit etwa 750 Soldaten und zivilen Mitarbeiter in Daun bekommen zudem Verstärkung. "Das zukünftige Bataillon wird um weitere Dienstposten erweitert und dann - auf dem Papier - knapp 980 Soldaten und Zivilbeschäftigte haben", kündigt der 41-Jährige an.
Die Personallücke mit mehr als 200 Stellen zu schließen ist nichts, was mit einem Federstrich erledigt ist, sondern laut Daniels eine "echte Mammutaufgabe".
Die Neustrukturierung wird auch einiges an Investitionsbedarf in der Kaserne nach sich ziehen, aber laut Kommandeur Daniels lässt sich eine Summe derzeit noch nicht beziffern.
Vorbereitungen und Planungen beginnen in diesem Jahr, die Umsetzung soll dann 2013 erfolgen. Zu den Vorbereitungen gehört auch, dass die Bundeswehr Daun gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Daun eine Informationsbroschüre herausgeben wird. Sie wird gezielt auf den Bedarf von Soldatenfamilien zugeschnitten sein und unter anderem über die sozialen Einrichtungen, den Wohnungs- und Arbeitsmarkt, die zentralen Ansprechstellen in der Heinrich-Hertz-Kaserne und in der Verwaltung informieren. "Damit wollen wir die Soldaten und ihre Familien, die hierher versetzt werden, schon so früh wie möglich mit ihrer möglichen neuen Heimat in der Eifel vertraut machen", sagt Daniels. Dass Daun Bundeswehrstandort geblieben ist, war - anders als viele meinten - keineswegs ausgemachte Sache. Der Kommandeur erinnert sich: "Ich habe im Sommer 2011 berichtet, dass zwei von fünf Standorten der sogenannten Elektronischen Kampfführung (EloKa, siehe Extra) von einer möglichen Schließung betroffen wären."
Die Wahrscheinlichkeit, dass Daun neben Stadum in Schleswig-Holstein, Nienburg in Niedersachsen, Frankenberg (Eder) in Hessen und Donauwörth in Bayern von einer Schließung betroffen sein könnte, habe damit "immerhin bei nicht zu verachtenden 40 Prozent" gelegen. Daun blieb verschont, einen kleinen Wermutstropfen gab es aber doch für Daniels, als er erfuhr, dass der Standort in seiner Heimatstadt Donauwörth - wo er auch schon Dienst getan hat - geschlossen wird.Extra

Das künftige Bataillon Elektronische Kampfführung 931 ist dem Kommando Strategische Aufklärung mit Sitz in Gelsdorf bei Bonn unterstellt. Aufgabe der Dauner Fernmeldeeinheit ist es, weltweit Nachrichten und Daten zu erfassen und auszuwerten, um mögliche Gefahren für die Bundeswehr rechtzeitig erkennen und melden zu können. Die Erkenntnisse aus der Arbeit dienen der internationalen Krisenfrüherkennung und dem Schutz der Soldaten in Auslandseinsätzen wie beispielsweise in Afghanistan und Bosnien. sts

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