Dauner Sparkasse: Sechs Monate, drei Einbrüche

Daun · Dritter Einbruch binnen kurzer Zeit: Unbekannte sind erneut in den Hauptsitz der Kreissparkasse Vulkaneifel in Daun eingestiegen, haben einen Geldautomaten aufgebrochen und einen hohen fünfstelligen Betrag erbeutet. Bereits im Juni und im Februar war in die Filiale, die seit Monaten umgebaut wird, eingebrochen worden.

Daun. Unbemerkt von den vielen Gästen auf den Terrassen der benachbarten Gastronomie sind in der Nacht auf Dienstag mehrere Männer in die Hauptstelle der Sparkasse Vulkaneifel in Daun eingestiegen, haben einen Geldautomaten geknackt und dabei einen hohen fünfstelligen Betrag erbeutet. Beim Aufbruchsversuch eines zweiten Automaten lösten sie stillen Alarm aus, konnten aber fliehen, bevor die Polizei eintraf. Von den Einbrechern, die Polizei geht von vier oder fünf Tätern aus, fehlt jede Spur.
Bereits im Juni und im Februar dieses Jahres ist in die Bank eingebrochen und Geld gestohlen worden .
Wie schon beim Einbruch vor einem Monat nutzten die Täter den Umstand, dass das Gebäude wegen Bauzaun und Gerüsts nur schlecht einzusehen ist. Kurz nach Mitternacht hebelten sie ein Fenster auf der Rückseite auf und drangen so in die Bank ein. Im Gebäude brachen sie mehrere Zwischentüren auf, um bis in den Vorraum des Schalterbereichs zu gelangen, wo zwei Geldautomaten stehen. Die dortige Videoaufzeichnung ergab, dass zwei der voll maskierten Täter um 0.14 Uhr schweres Gerät durch die Kundenhalle schleppten - unter anderem einen hydraulischen Spreizer, wie ihn die Feuerwehr für das Öffnen von Unfallwracks benutzt, um Insassen zu befreien. Mit diesem Gerät brachen die Täter um 1.33 Uhr einen Geldautomaten auf und erbeuteten laut Kripo einen "höheren fünfstelligen Eurobetrag". Dann machten sie sich am zweiten Automaten zu schaffen, brachen aber ab, da diesmal Alarm ausgelöst wurde. Die Täter flüchteten auf dem gleichen Weg, auf dem sie in die Bank gekommen waren, und ließen ihr Werkzeug zurück.
Laut Kripo-Mann Klaus Nohn wurde der Alarm bei einer privaten Sicherheitsfirma ausgelöst, die daraufhin sofort die Polizei in Daun verständigte. Er sagt: "Der Alarm wurde um 1.44 Uhr ausgelöst, bereits drei Minuten später war eine Streife der Polizei Daun vor Ort. Die Beamten sicherten die Bank, forderten Verstärkung aus Wittlich und Bitburg an und informierten auch einen Verantwortlichen der Bank. Als sie das Haus betraten, fanden sie nur noch die Aufbruchsspuren sowie das Werkzeug der Täter." Die Polizei erhofft sich nun, durch das Werkzeug und die Auswertung der Handydaten im Tatzeitraum, Hinweise auf die Einbrecher zu bekommen. Sie geht davon aus, dass es sich um die gleichen Täter wie bereits beim Einbruch vor einem Monat handelt.Meinung

Rasch handeln
Drei Einbrüche in einem halben Jahr: Die KSK Vulkaneifel ist zum Anziehungspunkt für Kriminelle geworden. Dass dies mit dem Umbau zu tun hat, liegt auf der Hand; dass das Risiko unterschätzt wurde, ebenfalls. Auch wenn die Verantwortlichen der Bank jetzt sagen, dass man von erhöhter Gefährdung ausgegangen sei und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden seien, ist klar: All die neuen Fenster, die Sensibilisierung der Mitarbeiter, die technischen Vorkehrungen haben nicht ausgereicht. Die Bank-Verantwortlichen müssen sich rasch Gedanken machen, wie sie ihr Haus so sichern, dass es nicht weiter Kriminelle anzieht. Auch wenn es Geld kostet. Es geht ums Vertrauen ins Haus. Und es stehen noch anderthalb Jahre Bauzeit bevor. m.huebner@volksfreund.de

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