Dem Ferienparkchef fällt der Abschied doppelt schwer

Gunderath · Nach mehr als sieben Jahren als Manager des Centerparcs in Gunderath verlässt Boris Ege die Eifel und übernimmt am 1. Juli einen Park im Sauerland. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Gunderath. Als Boris Ege im Dezember 2005 als 37-Jähriger nach Gunderath kam und die Geschäftsführung des Ferienparks am Heilbachsee übernahm, hatte er schon Managerstationen beim Robinson Club in Griechenland, Mallorca und Ägypten hinter sich. Und nun die Eifel - welch ein Kontrast. "Die ersten Jahre waren hart, auch das Unternehmen überhaupt kennenzulernen war schwer", erinnert sich Ege. Er sah aber auch, dass manches nicht stimmte: "Ich habe gemerkt, dass es Defizite gibt, der Park arbeitete damals nicht effizient genug."
Park nach außen geöffnet


Was ihm wichtig war, war die Öffnung des Parks nach außen, Ege suchte bewusst den Kontakt zum Umfeld der Ferieneinrichtung. Die regionale Vernetzung war ihm ein Anliegen, das auch umgesetzt wurde. 2009 entstand die Touristik GmbH Oberes Elztal mit dem Park als Gesellschafter (siehe Extra). "Es ging um eine Steigerung der Attraktivität des Standorts, zu überlegen, was den Gästen auch außerhalb des Parks in der Umgebung geboten werden kann. Denn das war damals zu wenig", bilanziert Ege. Heute gibt es ein Spielschiff und einen Spiel- und Beobachtungssteg am Heil-bachsee, ein großes Baumhaus und vieles mehr. Vorzeigeprojekt der Touristik GmbH ist das Erlebnismuseum Nostalgikum in Uersfeld, das inzwischen schon von mehreren Tausend Gästen besucht wurde.
Als Centerparcs Heilbachsee im Januar 2009 in Sunparks Eifel umbenannt wurde, begann aus Sicht des Geschäftsführers eine schwierige Zeit. "Wir waren mit Sunparks in einer strukturell harten Zeit gestartet und hatten dadurch einen negativen Effekt auf die Buchungszahlen. Ich glaube heute immer noch, dass die Idee einer Untermarke zum Originalpark der richtige Weg war. Man hätte nur mehr Geduld damit haben müssen und nicht so früh den Stecker ziehen sollen", resümiert Ege. Er fühlt sich von den Übernachtungszahlen bestätigt. Die Rückumbenennung in Centerparcs Eifel im Januar 2011 "hat uns nicht mehr Gäste gebracht. Es gab nicht die erhoffte große Steigerung durch den Namen Centerparcs."
265 Mitarbeiter


Inzwischen sind die Zahlen aber gestiegen, der Ferienpark mit 265 Mitarbeitern, darunter 15 Auszubildenden, verzeichnete im vergangenen Jahr 440 000 Übernachtungen (siehe Extra).
Ein Wechsel von Ege zu einem anderen Park des Unternehmens war schon im vergangenen Jahr im Gespräch. "Ja, es gab damals die Anfrage, den Posten im Park Hochsauerland zu übernehmen. Denn damals war schon klar, dass Esther Puma, die ja auch schon hier in Gunderath die Leitung hatte, den neuen Parc Bostalsee im Saarland in diesem Jahr übernehmen soll. Ich habe es damals abgelehnt, weil es hier noch viel zu tun gab", berichtet der Parkmanager. Auch privat hatte sich bei ihm im vergangenen Jahr einiges verändert. Er hatte geheiratet, und ein Kind war unterwegs. Ege: "Vor drei Monaten kam dann eine erneute Anfrage. Da zwischenzeitlich unser Kind geboren war, passte es, und meine Frau war auch dafür."
Wird ihm die Eifel denn fehlen? "Es war eine außergewöhnlich lange Zeit für einen Parkmanager, die ich hier in Gunderath verbracht habe. Ich bin doch mittlerweile der Region und den Menschen sehr verbunden, da fällt der Abschied doppelt schwer. Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass ich hier so lange bleibe. Ich nehme nur die besten Gefühle mit."Extra

1979 wurde der Ferienpark in Gunderath mit 218 Ferienhäusern eröffnet. Bis 2003 firmierte er dann unter dem Namen Gran Dorado Park Heil-bachsee, bevor er dann ab Juni 2003 von der französischen Centerparc Groupe Pierre & Vacances gekauft wurde und in Centerparcs Heilbachsee umbenannt wurde. 2009 wurde der Park aus strategischen Gründen in Sunparks Eifel umbenannt. Was nicht lange währte: Ab 2011 ging es zurück zum Ferienpark Centerparcs Park Eifel. Heute hat der Park 460 Ferienhäuser. In der Region Nürburgring war der Park, der in Rheinland-Pfalz die zweithöchsten Übernachtungszahlen hat, lange ohne Konkurrenz. Seit 2009 gibt es das Motorsportdorf in Drees mit 100 Ferienhäusern. HGExtra

Vor einigen Jahren verzeichnete der Ferienpark in Gunderath noch etwa 550 000 Übernachtungen, ein Wert, von dem der Park heute weit entfernt ist. 2009 wurden nur noch knapp 400 000 Übernachtungen verzeichnet. Einen Aufwärtstrend gab es im vergangenen Jahr mit etwa 440 000 Übernachtungen von Gästen. Mit der Gründung der Touristikgesellschaft Oberes Elztal 2009 wurde die Verbesserung der touristischen Infrastruktur in der VG Kelberg in den Blick genommen. Mitglieder sind die Gemeinden Gunderath, Sassen, Uersfeld, der Ferienpark und der Gewerbe- und Fremdenverkehrsverein Uersfeld und Umgebung. Finanziert wird die Touristikgesellschaft aus einer Gästeabgabe des Parks von aktuell 1,50 Euro pro Übernachtung, wovon die Touristikgesellschaft 60 Cent erhält. HG

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