Aus dem Archiv September 2019 Fehlende Geburtshilfe und eine Entbindung an der Tankstelle in der Eifel

Daun · Hätte eine bessere Ausstattung die Entbindung an einer Tankstelle in Badem verhindern können? Die Debatte um die Versorgung werdender Mütter in der Eifel nach der Schließung der Geburtshilfe in Daun ist jedenfalls längst nicht beendet. Das zeigt auch eine Protestfahrt nach Mainz.

 Rund 1000 Bürger haben im vergangenen November gegen die Schließung der Geburtshilfestation am Dauner Krankenhaus protestiert. Diese Woche demonstrieren sie in Mainz.

Rund 1000 Bürger haben im vergangenen November gegen die Schließung der Geburtshilfestation am Dauner Krankenhaus protestiert. Diese Woche demonstrieren sie in Mainz.

Foto: Helmut Gassen

Nach der Schließung der Geburtshilfe im Maria-Hilf-Krankenhaus in Daun hatte die Landesregierung ein halbes Jahr lang einen zusätzlichen Rettungswagen (RTW) kofinanziert, der in der Kreisstadt der Vulkaneifel stationiert war, um im Krisenfall Gebärende schnell in den nächsten zur Verfügung stehenden Kreißsaal zu fahren. Kein einziges Mal wurde er für diesen Zweck benötigt, offenbar verliefen alle Geburten zeitlich wie vorhergesehen. Ob der RTW verhindert hätte, dass kürzlich eine Geburt an der Tankstelle in Badem und nicht wie geplant im Bitburger Kreißsaal stattfinden musste, lässt sich nicht belegen. Recherchen des TV auch beim Team der Tankstelle bestätigen jedenfalls: Den Vorfall hat es vor kurzem wirklich gegeben, er ist auf dem Video der Überwachungskamera festgehalten. Es geht um eine junge Mutter aus einem Dorf direkt an der B 257, zehn Minuten von Daun und rund dreißig Autominuten von Bitburg entfernt. Sie möchte ihren Namen nicht veröffentlicht sehen.