Den Töpfern auf der Spur

Mayen · Mayen mausert sich mehr und mehr zum Wissenschaftsstandort. In der kommenden Woche, vom 16. bis zum 20. September, findet im Rathaus das 46. Internationale Symposium Keramikforschung statt. Das Treffen von rund 150 Wissenschaftlern aus acht Nationen behandelt das Thema "Den Töpfern auf der Spur - Orte der Keramikherstellung im Licht der neuesten Forschung".

Mayen. Das Symposium in Mayen betritt wissenschaftliches Neuland. "So etwas gab es in dieser Form noch nie", sagt Dr. Lutz Grunwald vom Forschungsbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT) auf dem Grubenfeld. Der Forschungsbereich und die Abteilung Frühmittelalter des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz organisieren die Tagung zusammen mit dem Arbeitskreis für Keramikforschung des Hetjens-Museums Düsseldorf. Das Besondere am Mayener Symposium ist, dass Forscher, die sich mit unterschiedlichen Epochen der Keramikherstellung befassen, ebenso teilnehmen wie Töpfer, die aus der heutigen Praxis berichten, und Naturwissenschaftler, die über die Zusammensetzung der Keramik Auskunft geben können. "Wir erhoffen uns durch das Zusammenkommen der führenden Wissenschaftler Synergie-Effekte", sagt Grunwald.
Im Mittelpunkt steht die Keramikherstellung zu verschiedenen Zeiten. "Es ist das erste Mal, dass Forscher unterschiedlicher Epochen zusammenkommen und sich beispielsweise ein Fachmann für die römische Zeit mit einem für das Hochmittelalter austauschen kann", erläutert Grunwald. So sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Keramikherstellung identifiziert werden, um dann nach den Gründen dafür zu fragen.
Mehr als 50 Forscher werden während der Tagung Vorträge und Präsentationen halten. Die Nachfrage sei sogar noch größer gewesen. Doch auch in der vorliegenden Form handele es sich schon um ein "sehr straffes Programm", sagt Grunwald. Die Vorträge sollen im Anschluss an das Symposium in einem Tagungsband veröffentlich werden, um so auch anderen Wissenschaftlern einen Überblick zu gewähren.
Mayen wurde übrigens auch deshalb als Tagungsort gewählt, "weil es hier eine 2000 Jahre alte Tradition der Keramikherstellung gibt", sagt Grunwald. Zu diesem Thema wird er am Montag, 16. September, um 20 Uhr einen öffentlichen Vortrag im Mayener Rathaus halten, der sich auch an Laien richtet. "Ich werde versuchen, ihn nicht zu fachlich zu halten", verspricht Grunwald.

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