Der Bau der Mensa verzögert sich
Die Ganztagsschüler der Grund- und Realschule plus Gerolstein werden sich noch etwas gedulden müssen: Das Mittagessen in der Schule gibt es voraussichtlich erst nach den Herbstferien.
Gerolstein. Günter Mehles hat bewegte Wochen hinter sich: Nicht nur der Start der Ganztagsschule, sondern auch die Sanierungsarbeiten an einem Trakt der Grund- und Realschule plus Gerolstein halten den Rektor auf Trab. "Als Schulleiter bist du nun mal häufig der Ansprechpartner auch bei Sachen, die die Bauarbeiten betreffen."
Eine Woche nach dem Ende der Sommerferien ist auch die Ganztagsschule gestartet, allerdings noch ohne eigene Mensa. "Sie ist nicht fertig geworden, aber wir haben eine gute Lösung gefunden", berichtet Mehles. Die 90 Schüler gehen zum Mittagessen in die Jugendherberge Gerolstein. Voraussichtlich nach den Herbstferien haben die Ganztagsschüler einen kürzeren Weg zum Essen, denn dann soll die Mensa betriebsbereit sein. Aber auch wenn sie fertig ist, werden Schüler und Lehrer weiter mit einer Baustelle leben, denn es läuft auch die Sanierung des sogenannten C-Trakts der Schule. Die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein als Schulträgerin investiert dafür viel Geld, rund zwei Millionen Euro in diesem und dem kommenden Jahr. Nach Abzug der Förderung (unter anderem 223 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II) bleiben rund 1,5 Millionen Euro, die die VG aufbringen muss.
Das Millionenprojekt ist in zwei Bauabschnitte geteilt: den ersten derzeit laufenden mit einer Investitionssumme von 1,355 Millionen Euro und den zweiten, der die Komplettsanierung aller Räume der oberen Geschosse umfasst und für 2011 vorgesehen ist.
Um für den Wegfall von Klassenräumen gerüstet zu sein, hat die VG drei Container gemietet, in denen seit Schuljahresbeginn unterrichtet wird. Neben den räumlichen Veränderungen gibt es auch personelle: "Es hat einen großen Wechsel im Kollegium gegeben, wir haben zehn neue Lehrer bekommen", sagt Mehles.
In der Ganztagsschule, die überwiegend von Schülern der Klassen 5 bis 7 besucht wird, gibt es einen klaren Schwerpunkt: die Hausaufgabenbetreuung. Mehles: "Die Eltern erwarten, dass das erledigt ist, wenn die Kinder nach Hause kommen."
Bei den Projekten, die den Ganztagsschülern angeboten werden, stehen Sport und Musik im Mittelpunkt. Der Schulleiter freut sich besonders über die Zusammenarbeit mit dem Judoclub Vulkaneifel. "Das macht es möglich, dass der Judo-Vizeweltmeister und Deutsche Meister Aydin Kempirbaev mit unseren Schülern trainiert."
Die Ganztagsschüler haben ihre erste Erfahrungen schon gemacht. Melanie Eul (13) findet "das warme Mittagessen gut. Meine Eltern arbeiten beide, und da kann mir zu Hause auch keiner bei den Hausaufgaben helfen."
Tobias Zehb (12) freut sich über das Angebot an Arbeitsgemeinschaften: "Ich habe hauptsächlich Sport ausgewählt." Johannes Köhler (12) findet, dass "die Hausaufgaben besser gehen, wenn ein Lehrer dabei ist. Den kann man dann noch mal fragen. Und man kommt nachmittags nach Hause und hat frei." Ben de Vries (11) wünscht sich, dass "die Bauarbeiter schneller machen. Dann müssen wir nicht mehr zur Jugendherberge essen gehen, und ich hab keinen Unterricht mehr im Container."