Der Bauch ist in Daun

DAUN. 40 Jahre Bundeswehr in Daun – nicht nur ein Grund, um zurückzublicken, sondern auch ein Grund zum Feiern. Dies taten Hunderte beim gestrigen Tag der offenen Tür.

Am gestrigen Sonntag spielte das Wetter den Dauner Soldaten in die Hände: Bei strahlendem Sonnenschein kamen viele aktive und ehemalige Soldaten, aber auch zahlreiche Zivilisten in die Heinrich-Hertz-Kaserne, um das 40-jährige Bestehen des Standorts Daun zu feiern. Großen Anklang fanden dabei die Vorführungen der Diensthundeführer der Bundeswehr. Begeistert zeigten sich auch gerade die jüngeren Besucher vom Kistenstapeln: Ziel war, 20 Kisten übereinander zu stellen, ohne das sie umfallen. Die Teilnehmer wurden mit einem Gummiseil an einem Kran gesichert, damit ihnen trotz der Schwindel erregenden Höhe nichts passieren konnte. Ebenfalls viel Andrang hatte die Waffenausstellung und der von Soldaten aufgebaute Parcours "Leben im Felde", wo gezeigt wurde, wie man mit "Dackelgarage" und "Esbit-Kocher" im Gelände leben kann. Da kamen bei so manchem Vater Erinnerungen hochKommandeur: Standort wird weiter gestärkt

Beim Feldgottesdienst, mit dem der Tag der offenen Tür begann, fand Militärpfarrer Bernhard Bornefeld viele Bezüge zwischen Glauben und Soldatenalltag. Was für den Soldaten die zentrale Dienstvorschrift (ZDV), sei für den Christen die Bibel. Das offizielle Programm eröffnete im Anschluss Oberst Hans-Joachim Woycke, Kommandeur des Fernmeldebereichs 93. Er sagte, dass der Standort mit der Verlegung des Fernmeldebereichs 92 von Trier nach Daun in drei Jahren weiter gestärkt werde. Zudem bedankte er sich für die 40-jährige gute Zusammenarbeit zwischen Zivilverwaltung, Politik und Bundeswehr. Zu Gast war auch der Chef der Dauner Soldaten, Brigadegeneral Friedrich-Wilhelm Kriesel, Kommandeur des Kommandos Strategische Aufklärung in Rheinbach. Er sei sehr froh mit dem Standort, denn "Daun ist eine feststehende Größe", sagte der General. "Wenn der Kopf in Rheinbach ist, dann ist der Bauch hier in Daun, und viele Entscheidungen werden ja aus dem Bauch heraus getroffen." Damit spielte Kriesel auf die vielen Informationen an, die in der Kaserne gewonnen werden und wichtig für die Soldaten im Einsatz sind. Landrat Heinz Onnertz bedankte sich bei Woycke für die Möglichkeit, dass die Bevölkerung die Bundeswehr durch die Veranstaltung besser kennen lernen könne. In einer so schnelllebigen Zeit sei es außerdem schön, "dass wir einen Tag innehalten und die vergangenen 40 Jahre reflektieren dürfen."

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