"Der Baum der Freundschaft wächst"

STROHN. Seit einem Jahr besteht die Partnerschaft zwischen Strohn und der irischen Gemeinde Bunmahon. 15 Iren waren nun zu Gast in der Eifel, um den den Jahrestag zu feiern.

Wer von Gillenfeld aus nach Strohn ins Dorf hineinfährt, wird nun von einem großen Schild begrüßt. Zwischen dem Flaggensymbol von Europa mit seinen blauen Sternen und den beiden Wappen mit Namen von Strohn und Bunmahon steht die wichtigste Botschaft. "Wir sind Partner", heißt es dort, und diese drei Worte drücken die praktische Umsetzung des europäischen Gedankens am besten aus. "Wir sind stolz auf diese Partnerschaft und den damit verbundenen Beitrag zur europäischen Vereinigung. Damit wollen wir unseren bescheidenen Beitrag zum Miteinander der Völker leisten", sagt Ortsbürgermeister Alois Pohlen, der immer ein Befürworter der Partnerschaft war. 2003 wurden die ersten Kontakte geknüpft, zwei wechselseitige Besuche ließen erkennen, dass auf beiden Seiten eine große Bereitschaft zum Miteinander da war. Die Herzlichkeit untereinander zeigte dies eindrucksvoll. "Wir wurden immer herzlich aufgenommen und waren begeistert von Land und Leuten", sagt Irene Sartoris, Vorsitzende der Irland-Freunde Strohn. Die vulkanische Vergangenheit der beiden Regionen Copper Coast und Eifel hat die Partnerschaft im Rahmen des Europäischen Geoparks zu Stande gebracht. Wenn aus Fremden Freunde werden

Strohn kann heute stolz auf die europäische Verbindung sein, denn nur in den drei Gemeinden Daun, Üdersdorf und Strohn gibt es überhaupt kommunale Partnerschaften in der Verbandsgemeinde Daun. Strohn ist aber die einzige Gemeinde in Rheinland-Pfalz, die eine Partnerschaft mit einem irischen Ort hat. "Es gibt keine Fremden, sondern nur Freunde, denen man noch nicht begegnet ist", sagte die Europaabgeordnete Christa Klaß bei der Jahresfeier im Strohner Bürgerhaus. 15 Bürger aus Bunmahon waren nach Deutschland geflogen und wurden dort von den Irland-Freunden Strohn empfangen. Vier Tage lang erlebten sie Herzlichkeit in Strohn, lebten mit und bei den Strohner Bürgern. Höhepunkt der Reise in die Eifel war die Jahresfeier mit der Enthüllung des Partnerschaftsschilds. Anfangs noch trennende Sprachbarrieren haben die Menschen aus Strohn und Bunmahon im Laufe der Zeit überwunden. Zur Not wird mit Händen, Eifeler Platt und ein bisschen Schulenglisch kommuniziert. "Das Beispiel Strohn zeigt, wie ein geeintes und immer mehr zusammengewachsenes Europa funktionieren kann", sagte VG-Bürgermeister Werner Klöckner anerkennend. Sein Amtskollege Ger Barron, Mayor of County Waterfort, der auch nach Strohn gereist war, hofft, "dass die Partnerschaft ein besseres Verständnis zwischen den Menschen bringt und zum Austausch von Ideen und Freundschaften beiträgt". In Strohn haben die Menschen und die Gemeinde den Slogan "Just do it" (Mach' es einfach) wörtlich genommen. Die Gemeinde hat das Vorhaben immer unterstützt, auch finanziell. "Mit Toleranz und Rücksicht wird die Partnerschaft eine dauerhafte Verbindung. In Zukunft heißt es aber, die Freundschaft zwischen Schulen, Vereinen und besonders im privaten Bereich auszubauen", so Alois Pohlen. Vieles davon ist schon jetzt geschehen. Die Grundschule Strohn/Oberscheidweiler machte im Frühjahr ihre Klassenfahrt nach Bunmahon und die Freundschaft im privaten Bereich ist schon weit fortgeschritten. "Der Baum der Freundschaft, den wir zusammen in Bunmahon gepflanzt haben, ist stark und wächst", so Breda Colfer vom Freundschafts-Comitee Bunmahon.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort