Der Brückenschlag ist vollendet

Es ist vollbracht: Auch die zweite Fahrspur der Liesertalbrücke ist fertig. Beim letzten so genannten Takt wurde am Montag das letzte rund 30 Meter lange Teilstück der fast 600 Meter langen Brücke geschoben.

Daun. "Alles ist wie geplant verlaufen. Es ist zügig und vor allem unfallfrei vorangegangen", freut sich der Leiter des A-1-Baubüros des zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, Dietmar von Landenberg. Für ihn und die gesamte Mannschaft, die das Großprojekt Liesertalbrücke von Beginn an begleitet haben, ist das Schieben des letzten rund 30 Meter langen Teilstücks der zweiten Fahrspur, das gestern vollzogen wurde, "schon etwas Besonderes".

"Große Koalition" der Autobahn-Befürworter

Und offenbar nicht nur für ihn: Auch eine "große Koalition" pro Autobahn-Bau hat sich zu diesem Ereignis angesagt: von der SPD die Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt und Dauns Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, von der CDU der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner, und Dieter Brill vom Bürgerbündnis "Pro A 1" sowie Landrat Heinz Onnertz (parteilos).

Sie erleben mit dem Bauleiter und dem stellvertretenden LBM-Leiter Karl-Josef Tölkes "live", wie die gesamte Fahrspur mit der stattlichen Länge von fast 600 Metern in Schritten von 25 bis 30 Zentimeter zum nahen Endpunkt geschoben wird. Es gibt nur eine Richtung: vorwärts. Schiefgehen darf nichts, denn, das macht Bauleiter von Landenberg klar: "Zurückschieben ist nicht möglich." Wenn der besondere Tag des endgültigen Brückenschlags vorbei ist, geht die Arbeit weiter.

So werden derzeit unter anderem die Lärmschutzwände in Richtung Rengen und Richtung Nerdlen angebracht. Die Erdarbeiten von der Brücke bis zur Anschluss-Stelle (AS) Gerolstein sollen 2008 beginnen. Die Autofahrer werden sich allerdings noch bis 2009 gedulden müssen, bis sie die neue Brücke "unter die Räder" werden nehmen können.

18,5 Millionen Euro kostet das Bauwerk

In etwas mehr als einem Jahr sind die beiden Fahrspuren entstanden: Im Juli vergangenen Jahres wurde mit der ersten begonnen, die im Januar fertig wurde, und im April wurde das Teilstück der zweiten Spur geschoben. "Jede Woche ein Takt" hieß die Marschrichtung für den Brückenbau. Die Liesertalbrücke hat eine Länge von 578 Metern (und eine Höhe von rund 50 Metern) und ist im so genannten Taktschiebeverfahren gebaut worden.

Zunächst sind 30 Meter lange und 875 Tonnen schwere Brückenabschnitte hergestellt worden, die dann per Hydraulikpresse über das Tal und über die Pfeiler vorgeschoben werden. Binnen vier Stunden wurde die Brücke so um jeweils einen Takt vorgeschoben. Nach Fertigstellung wird die Brücke ein Gesamtgewicht von rund 40 000 Tonnen und 18,5 Millionen Euro gekostet haben.

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