Der Brunnen macht Platz für neue Ideen

Der Gerolsteiner Brunnen will bis 2013 seine Produktion im Werk in der Innenstadt aufgeben. Gemeinsam mit der Stadt soll nun überlegt werden, wie das rund 32 000 Quadratmeter große Areal für eine nachhaltige Stadtentwicklung genutzt werden kann.

Gerolstein. Der Gerolsteiner Brunnen konzentriert seine Produktion auf das Hauptwerk im Gewerbegebiet im Vulkanring. Die im Werk in der Brunnenstraße noch verbliebenen Abfüllanlagen werden abgebaut und im Hauptwerk wieder aufgebaut. Die Verlagerung soll bis 2013 abgeschlossen sein. Das hat Joachim Schwarz, kaufmännischer Geschäftsführer des Gerolsteiner Brunnens, angekündigt.

Zwar würden Teile der Gebäude in der Brunnenstraße auch über 2013 hinaus vom Unternehmen genutzt werden. Für die künftige Nutzung der frei werdenden rund 32 000 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt aber nimmt das Unternehmen die Stadt mit ins Boot. In enger Abstimmung haben sich Vertreter der Stadt, der Verbandsgemeinde und des Unternehmens entschlossen, eine Machbarkeitsstudie für die zukünftige Nutzung des Firmengeländes zu erstellen.

Schwarz sagt: "Damit will der Gerolsteiner Brunnen einen aktiven Beitrag zur Stadtentwicklung leisten." Ziel soll es sein, eine für alle Interessensgruppen sinnvolle und attraktive Nutzung des Firmengeländes zu entwickeln, die zugleich zur Revitalisierung des Stadtkerns beitragen soll.

Stadtbürgermeister Bernd May nennt die Entwicklung eine "interessante Perspektive für die Stadt". Er sagt: "Es ist für uns ein Glücksfall, dass der Brunnen diesen Weg beschreitet. Er hätte das Areal auch verschlossen halten können."

Dass schon jetzt - bevor bereits ein Konzept erstellt sei - die Öffentlichkeit informiert werde, sei eine bewusste Entscheidung. May sagt: "Wir wollen Offenheit und Transparenz. Je mehr Leute sich Gedanken machen, umso besser."

Die Machbarkeitsstudie, die vom Brunnen finanziert wird, wird durch das Planungsbüro Faco Immobilien aus Bitburg erstellt. Geschäftsführer Stefan Kutscheid sagt: "Wir haben keine Vorgabe, sondern freie Hand. Eine tolle Aufgabe." Daher solle die Stadt Ideen entwickeln, was sie sich an diesem Standort, der beinahe genauso groß ist wie die ehemalige Fußgängerzone, wünsche. Nur das Ziel sei bereits definiert, berichtet Kutscheid: "Von diesem Grundstück soll ein Impuls für die gesamte Innenstadt ausgehen."

Kutscheid und seine Mitarbeiter haben bereits erste Ideen entwickelt. Demnach sollte "unbedingt die Kyll einbezogen werden", die am gesamten Areal entlangfließt - beispielsweise in Form eines Wasserspielplatzes. Auch eine Grünanlage sowie eine sichere und optisch ansprechende Überquerung der viel befahrenen B 410, die das Areal von der Innenstadt trennt, halten die Planer für notwendig.

Erste konkrete Ergebnisse, was dort machbar sei, sollen Mitte 2011 vorliegen.

Was meinen Sie? Wie sollte das Areal des Gerolsteiner Brunnens in der Brunnenstraße am besten genutzt werden? Schreiben Sie uns an die Adresse eifel-echo@volksfeund.de bis Donnerstag, 30. Dezember, 12 Uhr, eine knappe Mail.

Großzügige Geste

Wohn- und Geschäftseinheiten, ein Park mit Wasserspielen oder ein Kindererlebnispark mit Indoorspielplatz, der Urlaubsgäste und Tagesausflügler aus der gesamten Region anzieht: Das riesige Areal zwischen Brunnenstraße und Kyll in unmittelbarer Nähe zu Mc Donalds und der Innenstadt bietet riesiges Potenzial für die Brunnenstadt. Daher ist es eine große Geste des Gerolsteiner Brunnens, dieses Filetstück nicht an den Meistbietenden verkaufen, sondern für eine nachhaltige Stadtentwicklung öffnen zu wollen. Über Preise wird zwar später auch noch geredet werden müssen, jetzt ist es jedoch zunächst einmal an der Stadt, Ideen zu entwickeln und dabei auch die Bürger mitzunehmen. Das allein ist bereits ein abendfüllendes Thema für eine Bürgerversammlung, die der neue Stadtbürgermeister Bernd May ohnehin Anfang des neuen Jahres einberufen wollte. m.huebner@volksfreund.de

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