Der diplomatische Vertreter der Bischöfe

Der Gerolsteiner Priester Warnfried Bartmann konnte in Dillingen, wo er vierzehn Jahre als Pfarrer und Dechant am Saardom wirkte, sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum feiern. Als Leiter des Katholischen Büros in Saarbrücken vertritt der 73-Jährige die Bischöfe von Speyer und Trier im Saarland.

Saarbrücken/Gerolstein. (red) Bartmann wurde 1933 als sechstes von sieben Kindern des Studienrats Hans Bartmann in Gerolstein geboren. Nach dem Abitur in Münstermaifeld studierte er in Münster und Trier. Am 4. August 1957 wurde er von Bischof Dr. Matthias Wehr zum Priester geweiht. Mit ihm standen damals 52 Diakone zur Priesterweihe an, so dass es 1957 zwei Weihetermine gab. (In diesem Jahr sind es gerade noch fünf Diakone.) Nach seiner Kaplanszeit in Betzdorf war er 21 Jahre in Neuwied tätig, zunächst als Studienrat am Werner-Heisenberg-Gymnasium, ab 1968 als Pfarrer, Dechant und Gebietspfarrer. In dieser Zeit war er Mitbegründer der Priestergemeinschaft "Heilig Kreuz", die bis heute besteht, wenngleich nicht mehr als die ursprünglich enge Wohn- und Gebetsgemeinschaft. Seit seiner Versetzung an den Saardom hat Bartmann eine besonders enge Beziehung zur Pfarrei "Heilig Sakrament" und zur Stadt Dillingen. Hierhin ist er auch 2004 zurückgekehrt. Er versieht im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus die liturgischen Dienste - hier möchte er bleiben.Nun schon zehn Jahre lang vertritt Prälat Bartmann als Leiter des "Katholischen Büros" Saarbrücken die Bischöfe von Speyer und Trier gegenüber dem Landtag, der Landesregierung und den gesellschaftlichen Gruppierungen im Saarland. Mit dem Katholischen Büro Berlin nimmt er seine diplomatischen Aufgaben auch auf Bundesebene wahr. Die Verhandlungen zwischen Staat und Kirche über beiderseits berührende Probleme finden kaum in der Öffentlichkeit statt. Umso wichtiger ist die geschickte Pflege des vertrauensvollen und partnerschaftlichen Verhältnisses. Zu seinem weiten Aufgabenfeld gehören auch die Gefängnis-, Polizei- und Notfallseelsorge sowie kulturelle und soziale Fragen. Als die bewegendste Zeit seiner Priesterjahre nennt er die Epoche des Zweiten Vatikanischen Konzils. "Ich habe intensiv verfolgt, wie eine Versammlung von 2000 Bischöfen eine dialogische Kirche ‚vorgeführt' hat mit hervorragenden Äußerungen über die Religionsfreiheit und über das Verhältnis zu den christlichen Konfessionen und den nichtchristlichen Religionen".Der Gerolsteiner Priester hat immer engen Kontakt zu seinem Elternhaus, zu seinen Geschwistern und zu den zahlreichen Nichten und Neffen gehalten. Er hofft nun, dass er nach seiner Pensionierung am 75. Geburtstag die rechte Zeit für seine Hobbys Wandern und Radfahren findet; gleichwohl will er auch nach seiner Pensionierung je nach Gesundheit noch priesterliche Dienste übernehmen.

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