Der Eifel verschrieben

DAUN. (red) Vom 18. August bis 29. September wird im Forum Daun eine Ausstellung mit Werken des Bonner Malers Louis Ziercke (1887-1945) gezeigt.

Ziercke, Sohn eines Dekorationsmalers, studierte in Düsseldorf und Berlin. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges kam er zurück an den Rhein. Nach dem Kriegsdienst als Landwehrmann und Krankenpfleger wandte sich sein künstlerisches Interesse der Landschaft und den Menschen der rheinischen Mittelgebirge zu. Zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde entstanden in Daun und seiner Umgebung. Dabei spielte die Freundschaft mit der Familie Arnoldi aus Pützborn eine wichtige Rolle. Jeden Sommer kam der Maler in die Eifel und reicherte den Schatz seiner Motive an. Ziercke lag weniger an einer genauen Schilderung von Einzelheiten. Ihm kam es darauf an, das Wesentliche der bäuerlichen Existenz, der Auseinandersetzung mit der Natur und den oft schwierigen Lebensumständen zu erfassen. Die Zeiten waren für die Entfaltung eines malerischen Talents nicht günstig. Dem Krieg folgten die Inflation, eine kurze wirtschaftliche Erholung, die Wirtschaftskrise und die Behinderung der freien Kunstausübung durch die nationalsozialistische Diktatur. Die bedeutendsten Werke Zierckes entstanden in der Zeit von etwa 1919 bis 1935. Sie zeigen eine experimentierfreudige Kunst auf hohem Niveau, die zwischen Impressionismus und Expressionismus zu einem eigenen Stil fand, zu Konzessionen nicht bereit war und zu Unrecht in Vergessenheit geriet. Erst in den letzten Jahren wird ihre Bedeutung erkannt. In Ausstellungen in Bonn, Köln und Königswinter konnten Teile des umfangreichen Nachlasses vorgestellt werden. Auch die Ausstellung in Daun zeigt eine Auswahl von Werken aus diesem Bestand. Was zu seinen Lebzeiten nicht verkauft werden konnte und damals den Maler zwang, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie teilweise als Bühnenmaler und Werbegrafiker zu verdienen, gibt heute einen interessanten Überblick über das Schaffen eines modernen und gleichzeitig heimatverbundenen Malers. Die Ausstellung ist von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr im Forum Daun zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

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