Deudesfeld/Meisburg. "Tess ist sehr offen und lebendig!" Der Vorsitzende der SG Deudesfeld/Üdersdorf/Meisburg, Dirk Bender, findet nur lobende Worte für den Neuzugang. Seit Anfang des Jahres besucht der Eritreer Tesfalem Woldeab das Training der zweiten Mannschaft. Wegen des Bürgerkrieges floh er aus seiner Heimat und kam Ende 2014 nach Meisburg. Dort sprach ihn Bernie Dax, der Betreuer der zweiten Mannschaft, an und nahm ihn mit zum Training.
Mit der Verständigung klappt es ganz gut. Tess, wie er von seinen Mitspielern nur genannt wird, spricht ein bisschen Deutsch und will noch mehr lernen. "Sprich ruhig Deutsch, ich versuche zu verstehen", habe er am Anfang immer gesagt, erinnert sich Trainer Oliver Thul. Man sei immer klar gekommen, notfalls mit Händen und Füßen.
Aufgrund seiner offenherzigen Art hat Tess bei den Teamkollegen schnell Anschluss gefunden. "Tess trinkt gerne mal ein Bier mit", erklärt Bender. Er habe keine Berührungsängst gezeigt, weder beim Essen noch beim Alkohol. Nur auf dem Platz sei er zunächst nicht ganz offensiv rangegangen. "Am Anfang war Tess vorsichtig, ist wenig in den Körperkontakt gegangen, aber das hat sich bald geändert", sagt Thul.
Der neue Integrationsbeauftragte für den Vulkaneifelkreis des Fußballbundes Rheinland, Helmut Schmitt, ist überzeugt, dass das Deudesfelder Beispiel Schule machen wird: "Sport verbindet über alle Grenzen." In vielen Vereinen seien Flüchtlinge bereits hervorragend integriert, weitere sollen unterstützt werden. red/cli